17.12.2020

Dive - Where Do We Go From Here?

 

Genre: Industrial, Dark Electro
Release: 2020
Homepage: http://www.dirkivens.com/

Dirk Ivens ist wohl ohne Zweifel einer der einflußreichsten und erfolgreichsten Künstler der dunkelelektronischen Szene-Kultur und bereits seit vier Jahrzehnten musikalisch aktiv. Nachdem Projekte wie The Klinik & Absolute Body Control von ihm kaum noch aktiv gehalten werden, ist bereits seit Mitte des letzten Jahrzehnts Dive sein absolutes Steckenpferd. Mit diesem Projekt tourte er in den letzten Jahren bereits durch die ganze Welt und trat sowohl auf kleinen wie auch auf großen Bühnen auf. Der Sympathisant kann auf eine große Fanbase und eine lange Erfolgsgeschichte zurück blicken und arbeitet nach wie vor unermüdlich an neuen Werken. Nach einer kleinen Vorankündigung durfte man sich nun auf sein neustes Album Where Do We Go From Here? freuen, welches wie bereits der Vorgänger Underneath vor drei Jahren ebenfalls bei Out Of Line kürzlich veröffentlicht wurde. Darüber hinaus ist erwähnenswert, dass Jan De Wulf ebenfalls auf diesem Album musikalisch beteiligt war. Das Album selbst beinhaltet neun neue Tracks mit einer Gesamtspieldauer von knapp über vierzig Minuten und man darf gespannt sein, was der Künstler diesmal zu bieten hat.

Es geht los mit "Inside Your Head" und einer schwurbelnden Bass-Sequenz, bis nach kurzer Zeit schroffe Industrial-Beats und atmosphärische Effekte die Spannung weiter ansteigen lassen. Nach etwa einer Minute sorgen knallharte Breakbeats für einen tanzbaren Rhythmus, während vertraute Chorus-verzerrte Vocals das Ganze weiter abrunden. Ein äußerst grooviger Start.
"Black Star" beginnt daraufhin mit glitchigen Effekten und noisigen Geräuschen, während dabei nach kurzer Zeit eine dichte Atmosphäre angeregt durch weitere Breakbeats und einen coolen Groove den Track weiter abrunden. Dirk's einzigartige Stimme steigert die beklemmende Atmosphäre und gliedert sich dabei hervorragend in den Gesamtmix ein.
Weiter geht es mit "Slave To Desire" und abermals glitchigen sowie noisigen Effekten, während ambiente Pads schön im Hintergrund verhallen. Die Vocals erfahren hierbei einen stärkeren Reverb- und Chorus-Anteil, gliedern sich jedoch nach wie vor gut in die gesamtheitliche Stimmung ein. Das Arrangement bäumt sich darüber hinaus mit einigen weiteren Beats stückweise auf.
Daraufhin folgt "Leave Me Be" als eine ziemlich tanzbare Club-Nummer, welche zunächst mit nachhallend melodiösen Tönen, einigen Industrial-Beats und ausdrucksstarken Effekten weitermacht. Die Rhythmik ist größtenteils straight gehalten und hinterlässt einen coolen Gesamt-Eindruck, während gesanglich dabei abermals stark aufgefahren wird.
"Facing The Moon" beginnt zunächst mit leichten Percussion-Klängen und im Hintergrund verhallende Effekte. Etwas noisig und leicht verspielt ebnet dieser vermehrt experimentelle Track seinen Weg. Die Vocals wirken nachdenklich und melancholisch und liefern eine schöne Atmosphäre. Eine Song zum Genießen und Zurücklehnen.
Mit Geister-artigen Effekten macht daraufhin "Dark Place" weiter. Dies mutet etwas unheimlich an und auch die Vocals schließen entsprechend auf, um die gruselige Atmosphäre zu verstärken.
Mit "Death Machine" sorgen anfänglich bedrohliche Bass-Synths und ein Tribal-artiger Beat für einen coolen Groove. Die Vocals kommen kräftig zur Geltung, während der Track sich immer weiter aufbäumt und eine wirklich schöne Nummer zwischen Industrial & EBM abliefert. Ein ebenfalls wirklich ausdrucksstarker Song.
"Invisible" beginnt mit gemächlichen Klängen und sich zurückhaltenden Geräuschen. Das Ganze wirkt auf seine Weise meditativ, liefert nach kurzer Zeit jedoch eine imposante Bassline und technoide Percussion-Sounds nach. Die Vocals kommen hier ruhig gesprochen und nachhallend zur Geltung, was sich gut in den Gesamtmix integriert.
Den Abschluß macht der gleichnamige Album-Track mit einer ambienten Atmosphäre und leise vor sich hin laufenden Glitches. Der Industrial-Track baut sich immer weiter organisch auf und steigert dabei die Eigen-Dynamik. Die Vocals schließen ab der Hälfte vertraut an und runden diese äußerst experimentelle Nummer weiter ab.

Fazit:
Wo Dive drauf steht, da ist auch Dive drin. Dirk Ivens & Jan DeWulf veröffentlichen mit Where Do We Go From Here? ein wirklich vertrautes Album dieses Projekts, welches überaus schöne Klangstrukturen zum Besten gibt. DIe Stilistik wechselt hierbei zwischen Industrial & Dark Electro und gibt dabei stets einen ausdrucksstarken Groove zum Besten. Darüber hinaus gehen die atmosphärischen Facetten wirklich unter die Haut, während gesanglich eine sehr vertraute Gangart an den Tag gelegt wird. Die Lyrics sind ebenfalls nachdenklich und melancholisch gewählt und sorgen dafür, dass die düstere Atmosphäre verstärkt wird. Ein wirklich Album, kurz vor Jahres-Ende und mal wieder eine Meisterleistung des legendären Künstlers.

Lieblingstrack: Death Machine

Bewertung: 9(,5)/10

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