07.06.2018

Digitalia ‎– Retrocognition



Genre: Electro, Techno, EBM
Release: 2018
Homepage:http://www.kinetikrecords.com/

Bei dem  Musikprojekt mit dem aufschlußreichen Namen Digitalia handelt es sich um einen Einzelkünstler aus Griechenland Namens Savvas Georgiadis. Weder vom Künstler noch vom Projekt selbst sind großartig Informationen im Netz zu finden. Bei dem Label Preset handelt es sich um ein Sublabel von Kinetik Records, welches sich in erster Linie im Techno-Genre befindet jedoch auch einige EBM-Releases aufweisen kann. Retrocognition lautet nun das Debut-Album und weist acht Tracks auf, die sich ebenfalls "digital" hören lassen können.

Das Album beginnt mit dem Titel "The Principle Of Consistency" und straightem Drum-Beat sowie ab und an hochschneidenden Synth-Melodien. Im Vordergrund steht eine ziemlich schlichte Bassline mit angenehmem Timbre-Verhalten. Diese bleibt der eigenen Linie auch durchgehend treu und bis auf ein paar weitere Synth-Flächen ist in diesem Track nicht viel Abwechslung zu vernehmen.
Weiter geht es mit einer atmosphärischen Oldschool Bassline und dem Track "Error Correction". Drum-Elemente ergänzen sich dezent hinzu und wirken streckenweise etwas zu überschneidend. Synthwavige Anlehnungen in Form von Phaser-behafteten Sequenzen kommen noch zusätzlich hinzu. Die spannende Atmosphäre wird konstant über den gesamten Song gehalten und auch wenn dieser ebenfalls recht monoton erscheint schafft er es doch einen feinfühligeren Eindruck zu hinterlassen.
Der nächste Song nennt sich "Neural Substrate", weist nicht viel Veränderung in Bezug auf die Drum-Loops im Vergleich zu vorherigen Songs auf, beinhaltet jedoch wohlklingende Synth-Elemente und verspielte Sequenzen. Diese sind allerdings streckenweise etwas zu verspielt und der Gesamttrack hätte sauberer abgemischt sein können.
Mit einer schwurbelnden Sequenz und Laser-Geräuschen macht auch "Synchronized Synthesis" weiter. Diese abermals technoide Nummer legt mit Schock-artigen Pads und tanzbarer Bassline nach, so dass der Hörer ihr gerne Aufmerksam zuhört. Der bislang abwechslungsreichste Song des Albums, der einige klangliche Finessen aufweist.
Schnell ist auch schon die zweite Hälfte erreicht, welche mit "Temporal Feedback" nachsetzt. Dieser wieder mit leider recht schwachen Drum-Anteilen versehene Song konzentriert sich auf eine schwurbelnde Bassline und überlagernden Sequenzen. Auch dieser Track unterscheidet sich nicht sonderlich von ersteren und klappt relativ schnell in sich zusammen.
"Cognitive Dissonance" erzeugt zunächst Spannung durch eine langanhaltende Soundfläche, diese wird abrupt gestoppt und von einer relativ kalten Sequenz verdrängt. Eine zweite melodische Sequenz gesellt sich dazu, während die Klangstruktur relativ gleich bleibt. Bei den Drum-Anteilen hat man wieder das Gefühl, dass diese eigenlich hart sein wollen jedoch auf eine sehr rudimentäre Art seicht bleiben. Was positiv auffällt sind die melodischen Einzeltöne, die hier und da noch mit einschwingen, das wars allerdings auch schon.
Weiter geht es noch mit "Echolocators" und Techno-Beat ergänzend zu schlichten Sequenzumformungen. Auch dieser Song ist Bassline-lastig, wirkt jedoch auf die Länge betrachtet zu schlicht und einfach. Die besondere Würze fehlt leider und bleibt durchgehend aus.
Zum Schluß sorgt "Litmus Test" für eine abschließende, recht technoide Nummer mit einigen netten Klangspielereien die auch deutlich besser gefallen.

Fazit:
Dafür, dass es sich bei Digitalia um ein Underground-Projekt handelt, dessen Album Retrocognition ein Debut darstellt ist die Arbeit nicht schlecht geworden. Das Schema ist klar und orientiert sich auf instrumentaler Ebene zwischen Oldschool Techno, Acid House und modernem EBM. Es ist rein Club-bezogen und Vocals sind überhaupt nicht vorhanden. Das Hauptproblem an der ganzen Sache und der Betrachtung des Albums ist, dass sich sämtliche Songs zu sehr ähneln und das Ganze streckenweise auch recht unsauber abgemischt ist. Die Drum-Anteile gehen schlichtweg unter und generell hat man in Anbetracht der Monotonie das Gefühl, dass der Künstler sich nicht mehr allzu viel Gedanken um die übrige Klanggestaltung gemacht hat. Alles ganz nett, aber mehr leider auch nicht.

Lieblingstrack: Error Correction

Bewertung: 5/10

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