Release: 2018
Homepage: https://www.facebook.com/Radioaktivists/
Radioaktivists lautet der Name einer neuen Super Group, die sich aus verschiedenen Protagonisten des elektronischen Undergrounds zusammensetzt und welche allesamt auf eine Vielzahl namhafter Releases zurückblicken können. Sieht man sich das dazugehörige Profilbild an könnte man auch meinen, dass es sich um einen neuen Bart-Fanclub handelt oder der Projektname sich auch "Beards & Glasses" hätte taufen lassen können. Scherz bei Seite, die Protagonisten setzen sich zusammen aus dem Multitalent Daniel Myer, welcher bereits in unzähligen Projekten wie Haujobb & Architect seine Finger im Spiel hat, Seabound-Performer Frank M. Spinath, Rotersand-Frontmann Krischan Wesenberg sowie Sascha Lange, der noch im letzten Jahrtausend Teil von Chromosome 86 war. Eine geballte Ladung Electro-Power mit einem Hang zu moderner und stilvoll inszenierter Klangsynthese erwartet den geneigten Hörer also auf Radioakt One. Derzeit erblicken vermehrt wieder Super Groups und Kollaborationen namhafter Künstler das Licht der Welt und es ist zwangsläufig nicht immer die beste Entscheidung, wenn unterschiedliche Stile aufeinander treffen. Sieht man sich den Output aller vier radioaktivistischen Protagonisten jedoch genauer an, so kann davon ausgegangen werden, dass man es hier mit waschechten Profis zu tun hat welche was von ihrem Handwerk verstehen. Stefan Herwig's bereits über viele Jahre etablierte Label Dependent Records, welches oft einen richtigen Riecher für den Release hochqualitativer Auskopplungen beweisen konnte, veröffentlichte jüngst das Debut-Album dieser Vierer-Formation als 2CD-Variante. Darauf befinden sich zehn Tracks auf dem Hauptalbum sowie zehn weitere Demos & Remixes auf der zweiten Scheibe. Das Cover Artwork erscheint denkbar schlicht, was jedoch nichts über die inhaltliche Tiefe aussagen sollte.
Mit eigensinnigen Bläser-Samples und sich gemächlich einbringenden FX-Elementen setzt "Radioaktive" an. Technoid erklingen daraufhin unterschiedlich ineinander wirkende Sequenzen sowie Club-lastige Drumbeats. Die Vocals erscheinen variationsreich, jedoch clean gesungen und sorgen für eine belebte Atmosphäre. Der gesamte Song lebt von den Spielereien ineinander gehender Phasen und schafft es auf eine sehr smoothe Art und Weise zu überzeugen. Interessant und irgendwie anders.
"Raiders" macht atmosphärisch weiter und mündet in einen clubbigen Beat, bei denen Einzeltöne und straighte Drum-Loops zusammen mit kalten Vocal-Samples den Raum umhüllen. Die Gesangseinlagen fallen auch hier äußerst schön aus, so wissen auch die weitschweifenden Pads und Lead-Synths zu überzeugen. Ein entspannter Track ohne jegliche Form von Aggression, dessen Intension gelungen darin besteht eine nachdenkliche, melancholische Stimmung zur Geltung zu bringen.
Ambient bleibt es auch zunächst bei "Skin And Bones", bei welchem effektreich schwurbelnde Sequenzen sowie nachhallende Piano-Klänge in Kombination mit verhallenden Bass-Synths sowie einzelnen Struktur-Elementen einen sanftmütigen Song zum Zurücklehnen schaffen. Variationsreichtum erfährt der Song vor Allem auf Grund des ambienten Wechselspiels.
Mit loungigen Sounds und technoiden Sequenzen legt "Sinner" einen drauf. Spätestens hier wird einem klar, dass man es an Hand des Gesangs immer wieder mit einem neuen Sänger des Kollektivs zu tun hat. Der Track bäumt sich allmählich auf indem weitere Leads sowie Wave-Pads zusätzlich arrangiert werden. Das Produktionsniveau auf diesem Album ist generell durchgehend hoch.
Mit stark detuneten Effekten und Percussion-reich setzt "Reach Out" an. Eine straighte Bassline sowie clubbige Beats sorgen für einen starken EBM-Ansatz während die Gesangseinlagen voll und intensiv zur Geltung kommen. Die im Hintergrund verhallenden Effekte sind streckenweise etwas gewöhnungsbedürftig, wissen sich jedoch ebenfalls gut ins Gesamtbild zu ergänzen.
Ebenfalls ruhig bleibt es bei dem darauf folgenden "Lovers", welcher in erster Linie mit gefilterten Lounge-Pads und nachhallenden Piano-Akkorden sowie leicht verzerrten, erzählerischen Vocals eine seichte Atmosphäre erzeugen. Mit snappy Drumloops und einer verspielten Bassline beginnt der Track etwas mehr an Fahrt zu gewinnen, der Refrain wirkt diesbezüglich etwas schräg und bäumt sich nur schwach auf.
"I Want You" liefert ebenfalls eine verträumte Atmosphäre inklusive weitschweifiger Pads. Eine Filmscore-reife Sci-Fi Bassline sowie ein tanzbarer Drumbeat verstärken diese Stimmung, während die Gesangseinlagen leicht nasal etwas in den Hintergrund getragen werden. Auch hier bleibt es recht entspannt im eigenen Gesamtausdruck.
Etwas düsterer beginnt "Sense Of Destruction" mit effektreichen Atmo-Flächen und zischenden Lead-Synths. Wer bei dem Titel eine aggressive Nummer erwartet ist jedoch fehl am Platz. Die Drumloops erscheinen hier etwas rockiger, die Gesangseinlagen bleiben gekonnt entspannt und mit Effekten wird hier abermals gespielt.
Ebenfalls unterscheidet sich "Pieces Of Mind" nicht sonderlich von der loungig-clubbigen Atmosphäre, die dieses Album liefert. Ein schönes Wechselspiel unterschiedlicher Sequenzen sowie klangsynthetische Raffinesse stehen auch bei diesem gemächlichen Song im Fordergrund.
Der letzte Song mit dem Titel "Leere" liefert nochmals ein schön atmosphärisches Outro mit einem deutlichen Feingefühl an klanglicher Raffinesse.
Fazit:
Myer, Spinath, Wesenberg & Lange sind allesamt Profis im Bereich Electro, Synth- und Future Pop und brauchen sich schon lange nicht mehr vor jemanden zu verstecken. Dass die Super Group Radioaktivists elektronische Klangsynthese kann versteht sich von selbst und es scheint auch in dieser Zusammensetzung super zu funktionieren. Radioakt One liefert ein lupenreines Album, welches von Grund auf für Fans von angenehm ambienten und seichten Klängen geschaffen wurde. Die Gesangseinlagen sind allesamt ebenfalls clean und gut angepasst perforiert und schaffen es einen wesentlichen Bestandteil dieses Albums zu bilden. Doch darin liegt streckenweise auch der Knackpunkt: Die meisten Tracks ähneln sich ziemlich stark und es ist wenig Dynamik vernehmbar. So wirkt dieses Album in seiner vollen Länge streckenweise sogar etwas langwierig, so dass man als Hörer hier und da gewisse Ecken und Kanten vermisst. Auch wenn man das hohe Produktionsniveau und den Hang zum Perfektionismus wirklich loben kann, so ist es doch recht steril. Nichts desto trotz, Fans der oben genannten Genre können auch dieses Album schätzen und lieben lernen.
Lieblingstrack: Radioaktive
Bewertung: 8(,5)/10
Etwas düsterer beginnt "Sense Of Destruction" mit effektreichen Atmo-Flächen und zischenden Lead-Synths. Wer bei dem Titel eine aggressive Nummer erwartet ist jedoch fehl am Platz. Die Drumloops erscheinen hier etwas rockiger, die Gesangseinlagen bleiben gekonnt entspannt und mit Effekten wird hier abermals gespielt.
Ebenfalls unterscheidet sich "Pieces Of Mind" nicht sonderlich von der loungig-clubbigen Atmosphäre, die dieses Album liefert. Ein schönes Wechselspiel unterschiedlicher Sequenzen sowie klangsynthetische Raffinesse stehen auch bei diesem gemächlichen Song im Fordergrund.
Der letzte Song mit dem Titel "Leere" liefert nochmals ein schön atmosphärisches Outro mit einem deutlichen Feingefühl an klanglicher Raffinesse.
Fazit:
Myer, Spinath, Wesenberg & Lange sind allesamt Profis im Bereich Electro, Synth- und Future Pop und brauchen sich schon lange nicht mehr vor jemanden zu verstecken. Dass die Super Group Radioaktivists elektronische Klangsynthese kann versteht sich von selbst und es scheint auch in dieser Zusammensetzung super zu funktionieren. Radioakt One liefert ein lupenreines Album, welches von Grund auf für Fans von angenehm ambienten und seichten Klängen geschaffen wurde. Die Gesangseinlagen sind allesamt ebenfalls clean und gut angepasst perforiert und schaffen es einen wesentlichen Bestandteil dieses Albums zu bilden. Doch darin liegt streckenweise auch der Knackpunkt: Die meisten Tracks ähneln sich ziemlich stark und es ist wenig Dynamik vernehmbar. So wirkt dieses Album in seiner vollen Länge streckenweise sogar etwas langwierig, so dass man als Hörer hier und da gewisse Ecken und Kanten vermisst. Auch wenn man das hohe Produktionsniveau und den Hang zum Perfektionismus wirklich loben kann, so ist es doch recht steril. Nichts desto trotz, Fans der oben genannten Genre können auch dieses Album schätzen und lieben lernen.
Lieblingstrack: Radioaktive
Bewertung: 8(,5)/10
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