25.01.2019

Scheuber - Shades


Gerne: Dark Wave, Synth Pop
Release: 2019

Dirk Scheuber ist Vielen vom Namen her in erster Linie bekannt als Hauptbestandteil und festes Gründungsmitglied der Dark Wave Band Project Pitchfork. Vor einigen Jahren entschloß er sich jedoch nebenher zusätzlich noch eigene Wege zu gehen und begann mit seinem Solo-Projekt, welches schlicht auf seinen Nachnamen Scheuber hört. Mit diesem realisierte der Sympathisant bereits zwei ansprechende Synth Pop-lastige Alben, die auf den Namen "The Me I See" & "Changes" hören und macht nun mit Shades das aktuell bestehende Trippel der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts komplett. Dieses erscheint wie gewohnt bei Trisol auf CD sowie digital und liefert mit zwölf neune Tracks wieder knapp eine klassische Stunde Spielzeit. Also "Play" drücken und Lauscher aufsperren.

Der erste Track nennt sich "Helium" und startet mit melodiösen Piano-Klängen sowie weitläufigen Streicher-Samples. Daraufhin beginnt ein klassisch tanzbarer Synth Pop-Beat mit passend dazu schwurbelnden Synth-Bässen. Gesanglich wirkt das Ganze jedoch etwas zäh und inszeniert eine nebenher laufende Spur, die schnell in den Hintergrund gerät. Instrumentell ist der Anspruch jedoch relativ hoch beseelt und liefert einen großen Erfahrungswert des Künstlers.
Mit "Smoker" werden Gitarren-Samples in Kombination mit atmosphärischen Flächen-Pads zur Geltung gebracht, während der Gesang einen leichten Distortion-Effekt erfährt, sich jedoch besser in den Gesamtmix integriert. Dieser entfaltet sich vor Allem als die clubbigen Beats und FM-getriggerten Synth-Sequenzen den Ton angeben.
"Spirit" liefert daraufhin einen ähnlichen Charakter mit etwas mehr Blues ab. Die Drums sowie Melodie-Pads klingen hier recht organisch, was dem ganzen Track in Kombination mit den gelungenen Gesangseinlagen recht gut steht. Abwechslungsreich erscheint das Ganze als nach Chorus-Einlagen sich zusätzlich eklangliche Elemente hinzu ergänzen. Schöne Nummer!
Der nächste Song nennt sich "Coloured Rays" und wirkt von Beginn an auf eine elektrisierende Weise minimalistischer. Angenehme Piano-Klänge und verspielte Electro-Beats öffnen dem Hörer versunkene Gedankenwelten und klangliche Farbspielereien. In Kombination mit weiblichem Gesang und imposanten Synth-Bässen liefert der Track abermals eine wirklich schöne Synth Pop-Nummer, die von Anfang bis Ende zu überzeugen weiß, ab.
Elektrisierend wird es auch mit "Reverent". Hier klingen die Synth-Sequenzen von Beginn an jedoch zu "spitz", so dass es dem Hörer schnell nervig erscheint während die Drum-Loops einen klassischen 4/4-Takt zur Geltung bringen. Auch gesanglich wirkt das Ganze bei diesem Song etwas unreif, ein somit etwas schwächerer Album-Track.
"Fame" ändert die Richtung mit Trip-Hop-Beats und darauf zugeschnittenen Melodie-Synths. Gesanglich wirkt das Ganze voll und verträumt und integriert sich gut in den Gesamt-Mix. Der Track weiß auch durch den abrupten Tonlagen-Wechsel und den darauf zugeschnittenen Flächenpads mit schönen Einlagen besser zu überzeugen.
Die zweite Hälfte beginnt mit "Tempo", ändert jedoch nichts an der zu Grunde liegenden Album-Geschwindigkeit. Die Hauptsequenzen wirken auch hier leider etwas zu überspitzt, die kräftigen Gesangseinlagen stehen dem Protagonisten nicht so gut und die Drum-Loops machen einen relativ schroffen Eindruck. Etwas zu viel des Guten.
Mit "Move Mountains" erscheinen wieder recht eingängige Synth-Sequenzen, welche mit Post-Rock-artigen Gitarren-Riffs sowie erzählerischen Gesangsstrukturen eine sehr angenehme Nummer formen. Vor Allem im Chorus entfaltet sich der gesamte Track mit einer ziemlichen Fülle, die vom Hörer positiv wahrgenommen wird.
Weiter geht es mit "Sleeping Fool" und seichten Piano-Klängen, während Bass- & Drum-Einlagen einen starken Hang zu Atmosphäre und loungiger Experimentierfreude erfahren. Analogien zu Bowie werden wach, wenn man sich die gesanglich gelungenen Einlagen zu Gemüte führt und den organischen Charkter des Songs genauer unter die Lupe nimmt.
Synth-Geschwurble bekommt der geneigte Hörer daraufhin mit "Bruised" wieder in Hülle und Fülle zu hören. Hier treten wieder eher klassische Club-Beats, seichte Gesangseinlagen und verspielte Melodie-Sequenzen in Erscheinung und liefern eine sauber inszenierte Synth Pop-Nummer, die sich nicht sonderlich von ersteren unterscheidet.
"Tainted Hearts" ist kein Cover unter anderem Namen, sondern möchte mit Akkorden und sich aufbäumenden Synth-Sequenzen sowie schneller inszeniertem Beat eine erneut abgeklärte Nummer liefern. Hier sind es in erster Linie die rockigen Gitarren-Melodien und minimalistischen Gesänge, welche zu überzeugen wissen. Ein Song, der sich über seine gesamte Spieldauer immer weiter aufbäumt und somit für etwas Abwechslung sorgt.
Das Album endet daraufhin mit "Recaptured" und einer von Beginn an auf Grund schön inszenierter Streicher- und Harfen-Samples eher orchestralen Nummer zum Durchschnaufen, bei der auch die darauf überlagernden Synth-Bässe überzeugen. Sehr schöne Downtempo-Nummer.

Fazit:
Dass Scheuber sein Handwerk versteht beweist er auch mit seinem dritten Longplayer Shades. Das Gesamtwerk ist wieder recht anspruchsvoll und von melancholischer Note beseelt und liefert ein in sich geschlossenes sauberes und abgeklärtes Synth-Pop-Album. Was vor Allem positiv auffällt ist der Einsatz unterschiedlicher Klangelemente, welche sowohl orchestral wie auch Electro-lastig ausfallen. Gesanglich sind einige Tracks leider streckenweise etwas schwach auf der Brust und die Club-Beats sind durchgehend auch etwas einseitig beseelt. Mehr Abwechslung hätte in der Hinsicht bestimmt nicht geschadet. Nichts desto trotz ein solides Album, welches vor Allem Freunde verträumter Bowie-Werke ansprechend finden sollten.

Lieblingstrack: Coloured Rays

Bewertung: 7/10

1 Kommentar:

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    Irische Bodhran-Trommel, Irish Bodhran Drum,

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