Release: 2019
Homepage: https://www.facebook.com/accessorymusic
Die 2000er waren eine einflußreiche Zeit was die vereinigende Kombination aus Techno und dunkler elektronischer Musik anbelangt. Anfang des Jahrtausends erblickten eine Menge futuristisch-technoider Projekte wie Combichrist, Soman & Co. das Licht der Welt, die den Untergang der Love Parade auf eine Weise zelebrierten, entsprechende Elemente in die schwarze Szene zu transportieren und dadurch eine eigene Subkultur zu schaffen. Eine der Bands, welche ebenfalls in diesem Jahrzehnt Präsenz zeigte war Accessory. Das Projekt setzt sich heut zu Tage aus Dirk Steyer & Mike Königsberger zusammen und ließ bereits sieben Alben zwischen Dark Techno & Electro-Industrial haben in einem Zeitraum von 1997 - 2013 das Licht der Welt erblicken. Dies deutet zwar auf eine Menge Erfahrung hin, doch leider konnte der Vorgänger Resurrection nicht sonderlich überzeugen und sorgte mehr oder minder für die Verabschiedung des Projekts aus ihrem Underground Major-Label Out Of Line. Die Band fand jedoch kürzlich beim renomierten Electro-Label Infacted Records ein neues zu Hause und ließ sich vergleichsweise überdurchschnittlich länger Zeit für die Veröffentlichung ihres neuen Albums Elektrik. Das Album erscheint voll bepackt mit vierzehn neuen Tracks und knapp einer Stunde Spielzeit und lässt durch die Cover-Optik bereits andeuten, dass der futuristische Ton auch hierbei wieder zu Grunde liegt.
Das Album startet mit dem kurzen Intro "How Many Times", welches sich langsam binaural von hinten an den Hörer heran schleicht und einige imposante Sound Samples, clubbige Beats und coole Synth-Sequenzen zum Besten gibt. Macht Lust auf mehr.
Noisige Effekte begleiten den Beginn von "Mr. Fukker", welcher nach kurzer Zeit mit einer tonal gut abgemischten Bassline und zögerlichen Drum-Elementen beginnt. Der Track wird zunehmend clubbig und setzt gesprochene Vocals gekonnt ein. Ein Song, der von Anfang an eine starke Coolness liefert und einen gut inszenierten Floorstomper darstellen könnte.
Atmosphärische Effekte sowie eine langsam anpirschende, melodische Synth Wave-Sequenz sorgen in Kombination mit facettenreich einsetzenden Drums dafür, dass der Song "No Man Covers" von Anfang an gut ankommt. Die Beats kommen stark, der Sound ist gut abgestimmt und insgesamt liefert die Nummer ein sehr schönes Klangbild. Feine Sache!
Maschineller wird es sogleich bei "Abyss". Auf Grund der zunächst einsetzenden Effekte und Vocoder-Elemente könnte man das Ganze für eine technoide Electro-Industrial-Nummer halten. In Anbetracht der rapiden Beats und Bass-Sequenzen nimmt dies jedoch schon eher Formen einer Goa/Trance-Nummer an, bedient sich jedoch zusätzlich noch einiger komplexer Elemente sowie gewiefter Synth-Elemente. Ein recht eingängiger Song, der ein breites Spektrum an klanglichen Elementen abdeckt und einen positiven Gesamteindruck hinterlässt.
Auch die neue Nummer "This Old Track" beginnt zunächst mit rapiden Sequenzen und clubbigen Beats, ergänzt jedoch semi-harte Shouts hinzu. An Hand des Namens und des dargebotenen Arrangements könnte man eine Anlehnung an Oldschool EBM vermuten. In Anbetracht der einsetzenden Vocals sowie des modernen Sound-Gemisches entsteht jedoch eher der Eindruck einer Parodie. Nette Nummer, als geneigter Hörer jedoch wird man davon nicht ganz schlau.
Der gleichnamige Albumtrack beginnt zunächst sphärisch, legt jedoch mit verspielt, melodischen Sequenzen und einem glatten Synth Pop-Arrangement nach. Die Gesangeinlagen ergänzen sich erwartungsgemäß passend zu den modernen Synth-Strukturen hinzu, der Track selbst dümpelt jedoch etwas vor sich hin. Eine verspielt experimentelle Nummer, die ein helles Klangbild liefert.
Deutschsprachig geht es mit "Wir Müssen" in voller Klangmontur und mit technoiden Synth-Samples weiter. Eine dicke Bassline sowie clubbige Beats werden ergänzt durch Distortion-verzerrte Vocals sowie noisigen Effekten. Mit den einsetzenden Lyrics als Referenz bekommt der Hörer den Eindruck von Rammstein auf Techno. Etwas seltsam das Ganze.
"At Nights All Cats Are Gray" beginnt (zum Glück) wieder etwas entspannt sphärischer und sorgt mit minimalistischen Synth-Elementen, einem clubbigen Beat sowie gut inszenierten Vocals für einen vertrauten und gut abgemischten Synth Pop Song. Streckenweise erscheint der Refrain etwas schwach, wird jedoch durch gelungen instrumentaler Inszenierung gerettet.
Düsterer geht es mit "Hunters" weiter als eine dumpfe Bassline und dicke Bassdrum-Elemente mit dunklen Vocals kombiniert werden. Atmosphärische Synth Pads sowie melodische Sequenzen runden das Gesamtbild noch etwas ab. Guter Song.
Noisig Industrial-lastig beginnt "Der Monicon" mit verspielten Synth-Effekten. Nach kurzer Zeit gesellt sich jedoch eine düstere EBM-lastige Bassline und passend einsetzende Drum-Elemente hinzu. Die Vocals haben eine leichte Zerrung und werden von gekonnt einsetzenden Effekten überlagert. Ein interessant einfallsreiches Sound-Gemisch in verspielter Tonlage.
Auch bei "Ship Of Fools" bleibt es von Beginn an tanzbar. Ein paar Vocoder-Samples sowie noisige Beats knüpfen an einen straighten Drumloop, welchen ebenfalls eine EBM-lastige Bassline begleitet. Die düsteren Shouts ergänzen sich perfekt in den Gesamt-Mix und wissen vor Allem durch das vokale Wechselspiel zu überzeugen. Ein lupenreiner Track, der von Anfang bis Ende überzeugen kann!
"Too Many Nights" behält das schnelle Tempo Aufrecht und kombiniert dunkle Bass-Sequenzen mit melancholischen Pads, zarten Melodien und seichten Gesangseinlagen. Im Refrain ergänzen sich noch fiepsende Lead-Synths zu einem klassisch, tanzbaren Arrangement hinzu. Ein kurzweiliger Tripp, welcher den Hörer mit auf die eigene Gefühlsachterbahn nimmt.
Der darauf folgende "Living Dead Girl - 80s Look Version" klingt in Anbetracht der technoid Vocoder-verzerrten Stimme etwas verstörend und möchte mit dezenten Synth- und Drumeinlagen wohl einen Retro-Charme vermitteln. Das gelingt leider nur marginal und weiß nur geringfügig zu überzeugen. Skip.
Den Abschluß macht noch der Goa/Trance-Song "Too Young To Die" mit einer rapiden Bassline, seichten Vocals und straighten Drums. Netter Abschluß, der jedoch nichts Neues liefert.
Fazit:
Man muss dem Projekt Accessory tatsächlich zu Gute halten, dass die Band im Vergleich zu den letzten Alben mit Elektrik einen Sprung nach vorne geschafft hat. Das Album ist grundsolide und liefert für jeden Geschmack etwas. Tatsächlich liegt in Anbetracht der geschmacklichen Vielfalt hier wohl sogar ein wenig zu viel des Guten vor. So finden sich zahlreiche Elemente und Einflüße der Techno/Trance-Welt, der technoid-dunklen EBM/Electro-Industrial-Schiene als auch der anmutig-seichten Synth Wave/Synth Pop-Welle vor. Diese stilistische Menge überrascht während des gesamten Albums und könnte den ein oder anderen Hörer sogar überfordern. Das Album hat darüber hinaus eine sehr gute Recording- & Mixing-Produktion genossen und hält für jeden Hörer so einige schöne Songs bereit. Dennoch sind diverse Vocal-Einlagen zu viel des Guten und es fällt nicht leicht sich mit allen Tracks anzufreunden. Reinhören lohnt sich jedoch allemal, da das Album ein gutes Gesamtwerk abliefert.
Lieblingstrack: Ship Of Fools
Bewertung: 8/10
Das Album startet mit dem kurzen Intro "How Many Times", welches sich langsam binaural von hinten an den Hörer heran schleicht und einige imposante Sound Samples, clubbige Beats und coole Synth-Sequenzen zum Besten gibt. Macht Lust auf mehr.
Noisige Effekte begleiten den Beginn von "Mr. Fukker", welcher nach kurzer Zeit mit einer tonal gut abgemischten Bassline und zögerlichen Drum-Elementen beginnt. Der Track wird zunehmend clubbig und setzt gesprochene Vocals gekonnt ein. Ein Song, der von Anfang an eine starke Coolness liefert und einen gut inszenierten Floorstomper darstellen könnte.
Atmosphärische Effekte sowie eine langsam anpirschende, melodische Synth Wave-Sequenz sorgen in Kombination mit facettenreich einsetzenden Drums dafür, dass der Song "No Man Covers" von Anfang an gut ankommt. Die Beats kommen stark, der Sound ist gut abgestimmt und insgesamt liefert die Nummer ein sehr schönes Klangbild. Feine Sache!
Maschineller wird es sogleich bei "Abyss". Auf Grund der zunächst einsetzenden Effekte und Vocoder-Elemente könnte man das Ganze für eine technoide Electro-Industrial-Nummer halten. In Anbetracht der rapiden Beats und Bass-Sequenzen nimmt dies jedoch schon eher Formen einer Goa/Trance-Nummer an, bedient sich jedoch zusätzlich noch einiger komplexer Elemente sowie gewiefter Synth-Elemente. Ein recht eingängiger Song, der ein breites Spektrum an klanglichen Elementen abdeckt und einen positiven Gesamteindruck hinterlässt.
Auch die neue Nummer "This Old Track" beginnt zunächst mit rapiden Sequenzen und clubbigen Beats, ergänzt jedoch semi-harte Shouts hinzu. An Hand des Namens und des dargebotenen Arrangements könnte man eine Anlehnung an Oldschool EBM vermuten. In Anbetracht der einsetzenden Vocals sowie des modernen Sound-Gemisches entsteht jedoch eher der Eindruck einer Parodie. Nette Nummer, als geneigter Hörer jedoch wird man davon nicht ganz schlau.
Der gleichnamige Albumtrack beginnt zunächst sphärisch, legt jedoch mit verspielt, melodischen Sequenzen und einem glatten Synth Pop-Arrangement nach. Die Gesangeinlagen ergänzen sich erwartungsgemäß passend zu den modernen Synth-Strukturen hinzu, der Track selbst dümpelt jedoch etwas vor sich hin. Eine verspielt experimentelle Nummer, die ein helles Klangbild liefert.
Deutschsprachig geht es mit "Wir Müssen" in voller Klangmontur und mit technoiden Synth-Samples weiter. Eine dicke Bassline sowie clubbige Beats werden ergänzt durch Distortion-verzerrte Vocals sowie noisigen Effekten. Mit den einsetzenden Lyrics als Referenz bekommt der Hörer den Eindruck von Rammstein auf Techno. Etwas seltsam das Ganze.
"At Nights All Cats Are Gray" beginnt (zum Glück) wieder etwas entspannt sphärischer und sorgt mit minimalistischen Synth-Elementen, einem clubbigen Beat sowie gut inszenierten Vocals für einen vertrauten und gut abgemischten Synth Pop Song. Streckenweise erscheint der Refrain etwas schwach, wird jedoch durch gelungen instrumentaler Inszenierung gerettet.
Düsterer geht es mit "Hunters" weiter als eine dumpfe Bassline und dicke Bassdrum-Elemente mit dunklen Vocals kombiniert werden. Atmosphärische Synth Pads sowie melodische Sequenzen runden das Gesamtbild noch etwas ab. Guter Song.
Noisig Industrial-lastig beginnt "Der Monicon" mit verspielten Synth-Effekten. Nach kurzer Zeit gesellt sich jedoch eine düstere EBM-lastige Bassline und passend einsetzende Drum-Elemente hinzu. Die Vocals haben eine leichte Zerrung und werden von gekonnt einsetzenden Effekten überlagert. Ein interessant einfallsreiches Sound-Gemisch in verspielter Tonlage.
Auch bei "Ship Of Fools" bleibt es von Beginn an tanzbar. Ein paar Vocoder-Samples sowie noisige Beats knüpfen an einen straighten Drumloop, welchen ebenfalls eine EBM-lastige Bassline begleitet. Die düsteren Shouts ergänzen sich perfekt in den Gesamt-Mix und wissen vor Allem durch das vokale Wechselspiel zu überzeugen. Ein lupenreiner Track, der von Anfang bis Ende überzeugen kann!
"Too Many Nights" behält das schnelle Tempo Aufrecht und kombiniert dunkle Bass-Sequenzen mit melancholischen Pads, zarten Melodien und seichten Gesangseinlagen. Im Refrain ergänzen sich noch fiepsende Lead-Synths zu einem klassisch, tanzbaren Arrangement hinzu. Ein kurzweiliger Tripp, welcher den Hörer mit auf die eigene Gefühlsachterbahn nimmt.
Der darauf folgende "Living Dead Girl - 80s Look Version" klingt in Anbetracht der technoid Vocoder-verzerrten Stimme etwas verstörend und möchte mit dezenten Synth- und Drumeinlagen wohl einen Retro-Charme vermitteln. Das gelingt leider nur marginal und weiß nur geringfügig zu überzeugen. Skip.
Den Abschluß macht noch der Goa/Trance-Song "Too Young To Die" mit einer rapiden Bassline, seichten Vocals und straighten Drums. Netter Abschluß, der jedoch nichts Neues liefert.
Fazit:
Man muss dem Projekt Accessory tatsächlich zu Gute halten, dass die Band im Vergleich zu den letzten Alben mit Elektrik einen Sprung nach vorne geschafft hat. Das Album ist grundsolide und liefert für jeden Geschmack etwas. Tatsächlich liegt in Anbetracht der geschmacklichen Vielfalt hier wohl sogar ein wenig zu viel des Guten vor. So finden sich zahlreiche Elemente und Einflüße der Techno/Trance-Welt, der technoid-dunklen EBM/Electro-Industrial-Schiene als auch der anmutig-seichten Synth Wave/Synth Pop-Welle vor. Diese stilistische Menge überrascht während des gesamten Albums und könnte den ein oder anderen Hörer sogar überfordern. Das Album hat darüber hinaus eine sehr gute Recording- & Mixing-Produktion genossen und hält für jeden Hörer so einige schöne Songs bereit. Dennoch sind diverse Vocal-Einlagen zu viel des Guten und es fällt nicht leicht sich mit allen Tracks anzufreunden. Reinhören lohnt sich jedoch allemal, da das Album ein gutes Gesamtwerk abliefert.
Lieblingstrack: Ship Of Fools
Bewertung: 8/10
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