Release: 2019
Russland ist ein blühendes Land was den Wachstum elektronisch, härterer Klänge betrifft. Immer mehr Freunde diverser Subkulturen finden ihren Weg auch in den mittleren Westen und beweisen, dass osteuropäischer EBM und Dark Electro bestens funktioniert und auch ankommt. Eine extrem seltene Tatsache ist jedoch, dass sich ein russischer mit einem australischen Künstler zuammentut und zu einem Projekt entwickelt. Das Projekt Nova State Machine stammt sowohl zum Einen aus der Hauptstadt der ehemaligen Sowjetunion, Moskau, wie auch zum Anderen aus der australischen Hauptstadt, Sydney. Der Name findet seine Wurzeln in der Kollaboration des australischen Electro-Industrial Künstlers Craig L. Saunders (NovaKill) mit dem russischen EBM-Haudegen Dima Ilyn (Ultimate Soldier) und wurde Anfang diesen Jahrzehnts gegründet. Nachdem mit Show Of Force bereits ein interessantes Debut-Album vor sechs Jahren das Licht der Welt erblicken durfte, wurde es mit Total Control Zone dieses Jahr Zeit für einen entsprechenden Nachfolger. Das Symbol mit Zahnrad und rotem Stern deutet darüber hinaus auf ein martialisch-technoides sowie sozialistisches Image und lässt bereits erahnen, dass es dabei härter zur Sache gehen wird. Das Album ist dicht gepackt mit dreizehn neuen Songs und einer Gesamtspieldauer von etwa siebzig Minuten. Das Album selbst wird ausschließlich digital über das hauseigene Label Shocknova Records via Bandcamp vertrieben. In diesem Sinne: Lasst hören, Genossen!
Es geht los mit maschinellen Klängen und atmosphärischen Bass-Synths, welche der Track "Welcome To The Machine" zum Besten gibt. Zusätzlich kommen noch vereinzelte Effekt-Synths und imposante Sprach Samples zum Tragen. Der Song baut allmählich Spannung auf und schafft es den Hörer in seinen Bann zu ziehen. Ein sich lange Zeit zurückhaltendes Intro in Überlänge mit schön klingenden, tonalen Anteilen.
"Total Control" bringt nach dieser atmosphärischen Einleitung den eigentlich ersten Album-Track in den Vordergrund und spannt auch hier zunächst mit dezent eingebrachten Bass-Synths und bedrohlichen Sequenzen den Hörer auf die Folter. Nach ca. einer Minute sorgen noch clubbige Beats in moderatem Tempo und dunkle Vocals dafür, dass der Sound ein klassisches EBM-Arrangement erfährt. Das wird auch nochmal durch einsetzende Leads und Zischlaute klar gemacht.
Auch bei "Do Or Die" bleibt es zunächst Bass-lastig, da sich eine fette Bassline langsam an den Hörer heran schleicht während martialische Drums in Sci-Fi-Manier dafür sorgen, dass eine bedrohliche Stimmung erzeugt wird. Nach kurzer Zeit nimmt der Song bereits ordentlich Fahrt auf und sorgt mit straighten Beats und düsteren Vocals für eine knallharte EBM-Nummer, welche sitzt! Abwechslungsreichtum wird zusätzlich noch durch Effekte und starke Sawtooth-Leads nach vorne getragen. Der Mix hätte etwas organischer ausfallen können, an sich bleiben das Arrangement und der Gesamteindruck jedoch ziemlich gelungen!
Es geht weiter mit harten Basslines, dicken Drums und abwechslungsreichem Arrangement angeführt durch vereinzelte Sprach Samples, die beim Track "Hard Target" gut integriert werden. Die Dynamik innerhalb der gekonnt inszenierten Bass-Synths ist ziemlich beeindruckend und ergänzt sich gut mit den harten Shouts. Als Hörer erlebt man hier einen ziemlich modernen, martialischen EBM, welcher an Void Kampf erinnert. Schöne Sache!
Eine kriegerische Atmosphäre wird auch beim Track "Never More" von Beginn an erzeugt. Neben einigen politischen Sprach Samples sorgen eine abermals dicke Bassline und tanzbare Beats für eine straighte EBM-Nummer im klassischen Stil. Die Shouts kommen stark und setzen gekonnt ein. Verinzelte Effekte und Lead-Synths sorgen für wilkommene Abwechslung. Fett und bedrohlich!
Etwas Industrial-lastiger geht es zunächst bei "Harsh Reality" zur Sache. Als dann aber noch schnelle Sequenzen sich mit verspielten Synth-Elementen und straighten Drumbeats vermischen formt sich daraus noch eine ziemlich tanzbare Electro-Industrial-Nummer, die ein abwechslungsreich und komplexes Klangbild zum Besten gibt. Das Ganze klingt ziemlich cool und weiß zu überzeugen, auch wenn die sequenzielle Vielfalt streckenweise etwas zu viel des Guten ist.
"No Pain" läutet mit weitläufigen Pads und starken Filtern zunächst eine recht ambiente Sci-Fi-Nummer ein. Nach einem kleinen Vorlauf kommen zur Abwechslung mal Breakbeats in moderatem Tempo zum Tragen und sorgen in Kombination mit den dunklen Bass-Sequenzen und tonal abwechslungsreichen Anteilen für einen Track der an alte Front Line Assembly Stücke erinnert. Die rauhen Shouts hätten einen etwas besseren Mix vertragen könne, an sich liefert der Track jedoch ein recht eindrucksvolles Arrangement!
Ebenfalls atmosphärische Pads und dezente Bass-Synths kommen bei "Destroy Hope" zur Geltung. Auch dieser Song beweist durch ein moderates Tempo, dass es nicht immer hektisch zur Sache gehen muss um eine bedrohliche Nummer mit starker Tonalität zum Besten zu geben! Die straighten Drumbeats und die gut abgemischten Synth-Elemente sorgen in Kombination mit den gekonnt einsetzenden Shouts für eine starke EBM-Nummer, welche zu gefallen weiß!
Eine Indutrial-lastige Nummer stellt "War Is A Drug" mit noisigen Beats und martialischen Bässen dar. Der Song wummert stark vor sich hin und trägt dick auf. Nach einiger Zeit ergänzen sich noch verquere Rhythmiken hinzu, welche zunächst etwas daneben klingen, den Track jedoch im weiteren Verlauf heimlich umformen und so in eine Electro-Industrial/EBM-Nummer münden. Die Shouts wurden dabei mit leichter Distortion verzerrt und treiben gut voran. Eine gewöhnungsbedürftige Nummer, die jedoch einiges an Kreativität erfahren hat!
Weiter geht es mit "Dark World" und streckenweise orchestralen Klangflächen. Der Track erinnert in Kombination mit den gefährlich und mysteriös klingenden Tribal-Elementen an den Film Score eines Sci-Fi-Kriegsfilm und erzeugt ein hohes Maß an Spannung. Hier kommt eine hohe Leidenschaft für Klangschrauberei und experimentellem Arrangement hervor. Der Track wird zunehmend tanzbarer als sich noch straighte Drumbeats hinzu ergänzen. Gesanglich kommen diesmal russische Vocals zum Tragen, welche sich wie eine zusätzliche Instrumental-Spur ebenfalls einreihen.
"Vertikal" legt sofort los mit dicker Rhythmik und verspielten Effekten. Der Mix ist etwas grob gehalten und pumpt leicht vor sich hin. Die tonalen Elemente gehen dabei leider auch etwas unter. Überraschend ist diesmal der Einsatz eines Vocoders in Angesicht der Shouts. Das klingt etwas gewöhnungsbedürftig und als Hörer wird man über den ganzen Track das Gefühl nicht los als ob das Projekt klanglich einfach mal was riskieren wollte.
Nach dieser leider etwas schwächeren Nummer geht es weiter mit "State Machine" und abermals atmosphärischen Sci-Fi-Pads sowie einigen Sprach Samples. Technoide Sequenzen sorgen dafür, dass der Track langsam an Fahrt gewinnt während sich weitere Elemente noch etwas zurückhalten. Eine wummernde Bassdrum und Industrial-lastige Effekte tragen ebenfalls ihren Teil zum Klangbild dar. Stück für Stück baut sich diese Nummer gemächlich auf und sorgt für ein imposantes und hartes Ambiente.
Zuletzt gibt es mit "The Future" noch einen abschließenden Track, welcher sich etwas zurückhält und mit dezenten Sequenzen und weitläufigen Pads agiert. Einige penetrante Klänge wirken noch etwas daneben, die EBM-Bassline kommt jedoch sehr gelungen und organisch zur Geltung. Gesamtheitlich ein schöner Sound, der ein äußerst gelungenes Album langsam zu seinem Ende führt.
Fazit:
Es mangelt heut zu Tage tatsächlich an richtig dicken EBM-Alben der härteren Schiene, das macht einem das Album Total Control Zone wieder bewusst. Da Projekt Nova State Machine scheint im Stile der russisch-australischen Freundschaft Bestens zu funktionieren und liefert mit seinem zweiten Album ein deftiges Gesamtwerk der härteren Gangart und sogar einem gewissen Abwechslungsreichtum ab. Während anfängliche Songs klassischen EBM im Stile von Pouppée Fabrikk, Spetsnaz & Void Kampf nach vorne jagen, fühlt man sich im weiteren Verlauf mehr an Front Line Assembly, Leather Strip & Tyske Ludder erinnert. Das Album enthält alles was es braucht um ein gutes EBM/Electro-Industrial-Album abzuliefern und weist nur wenige Schwächen auf. Der Mix könnte etwas besser sein und die Shouts tragen hier und da zu dick auf, doch das sind in Anbetracht der geballten Ladung elektronischer Kampfkraft nur Kleinigkeiten. Respekt für dieses gelungene Machwerk, man kann somit nur hoffen, dass dieses Projekt auch mal auf der europäischen Bühne zu sehen sein wird!
Lieblingstrack: Harsh Reality
Bewertung: 9/10
Es geht weiter mit harten Basslines, dicken Drums und abwechslungsreichem Arrangement angeführt durch vereinzelte Sprach Samples, die beim Track "Hard Target" gut integriert werden. Die Dynamik innerhalb der gekonnt inszenierten Bass-Synths ist ziemlich beeindruckend und ergänzt sich gut mit den harten Shouts. Als Hörer erlebt man hier einen ziemlich modernen, martialischen EBM, welcher an Void Kampf erinnert. Schöne Sache!
Eine kriegerische Atmosphäre wird auch beim Track "Never More" von Beginn an erzeugt. Neben einigen politischen Sprach Samples sorgen eine abermals dicke Bassline und tanzbare Beats für eine straighte EBM-Nummer im klassischen Stil. Die Shouts kommen stark und setzen gekonnt ein. Verinzelte Effekte und Lead-Synths sorgen für wilkommene Abwechslung. Fett und bedrohlich!
Etwas Industrial-lastiger geht es zunächst bei "Harsh Reality" zur Sache. Als dann aber noch schnelle Sequenzen sich mit verspielten Synth-Elementen und straighten Drumbeats vermischen formt sich daraus noch eine ziemlich tanzbare Electro-Industrial-Nummer, die ein abwechslungsreich und komplexes Klangbild zum Besten gibt. Das Ganze klingt ziemlich cool und weiß zu überzeugen, auch wenn die sequenzielle Vielfalt streckenweise etwas zu viel des Guten ist.
"No Pain" läutet mit weitläufigen Pads und starken Filtern zunächst eine recht ambiente Sci-Fi-Nummer ein. Nach einem kleinen Vorlauf kommen zur Abwechslung mal Breakbeats in moderatem Tempo zum Tragen und sorgen in Kombination mit den dunklen Bass-Sequenzen und tonal abwechslungsreichen Anteilen für einen Track der an alte Front Line Assembly Stücke erinnert. Die rauhen Shouts hätten einen etwas besseren Mix vertragen könne, an sich liefert der Track jedoch ein recht eindrucksvolles Arrangement!
Ebenfalls atmosphärische Pads und dezente Bass-Synths kommen bei "Destroy Hope" zur Geltung. Auch dieser Song beweist durch ein moderates Tempo, dass es nicht immer hektisch zur Sache gehen muss um eine bedrohliche Nummer mit starker Tonalität zum Besten zu geben! Die straighten Drumbeats und die gut abgemischten Synth-Elemente sorgen in Kombination mit den gekonnt einsetzenden Shouts für eine starke EBM-Nummer, welche zu gefallen weiß!
Eine Indutrial-lastige Nummer stellt "War Is A Drug" mit noisigen Beats und martialischen Bässen dar. Der Song wummert stark vor sich hin und trägt dick auf. Nach einiger Zeit ergänzen sich noch verquere Rhythmiken hinzu, welche zunächst etwas daneben klingen, den Track jedoch im weiteren Verlauf heimlich umformen und so in eine Electro-Industrial/EBM-Nummer münden. Die Shouts wurden dabei mit leichter Distortion verzerrt und treiben gut voran. Eine gewöhnungsbedürftige Nummer, die jedoch einiges an Kreativität erfahren hat!
Weiter geht es mit "Dark World" und streckenweise orchestralen Klangflächen. Der Track erinnert in Kombination mit den gefährlich und mysteriös klingenden Tribal-Elementen an den Film Score eines Sci-Fi-Kriegsfilm und erzeugt ein hohes Maß an Spannung. Hier kommt eine hohe Leidenschaft für Klangschrauberei und experimentellem Arrangement hervor. Der Track wird zunehmend tanzbarer als sich noch straighte Drumbeats hinzu ergänzen. Gesanglich kommen diesmal russische Vocals zum Tragen, welche sich wie eine zusätzliche Instrumental-Spur ebenfalls einreihen.
"Vertikal" legt sofort los mit dicker Rhythmik und verspielten Effekten. Der Mix ist etwas grob gehalten und pumpt leicht vor sich hin. Die tonalen Elemente gehen dabei leider auch etwas unter. Überraschend ist diesmal der Einsatz eines Vocoders in Angesicht der Shouts. Das klingt etwas gewöhnungsbedürftig und als Hörer wird man über den ganzen Track das Gefühl nicht los als ob das Projekt klanglich einfach mal was riskieren wollte.
Nach dieser leider etwas schwächeren Nummer geht es weiter mit "State Machine" und abermals atmosphärischen Sci-Fi-Pads sowie einigen Sprach Samples. Technoide Sequenzen sorgen dafür, dass der Track langsam an Fahrt gewinnt während sich weitere Elemente noch etwas zurückhalten. Eine wummernde Bassdrum und Industrial-lastige Effekte tragen ebenfalls ihren Teil zum Klangbild dar. Stück für Stück baut sich diese Nummer gemächlich auf und sorgt für ein imposantes und hartes Ambiente.
Zuletzt gibt es mit "The Future" noch einen abschließenden Track, welcher sich etwas zurückhält und mit dezenten Sequenzen und weitläufigen Pads agiert. Einige penetrante Klänge wirken noch etwas daneben, die EBM-Bassline kommt jedoch sehr gelungen und organisch zur Geltung. Gesamtheitlich ein schöner Sound, der ein äußerst gelungenes Album langsam zu seinem Ende führt.
Fazit:
Es mangelt heut zu Tage tatsächlich an richtig dicken EBM-Alben der härteren Schiene, das macht einem das Album Total Control Zone wieder bewusst. Da Projekt Nova State Machine scheint im Stile der russisch-australischen Freundschaft Bestens zu funktionieren und liefert mit seinem zweiten Album ein deftiges Gesamtwerk der härteren Gangart und sogar einem gewissen Abwechslungsreichtum ab. Während anfängliche Songs klassischen EBM im Stile von Pouppée Fabrikk, Spetsnaz & Void Kampf nach vorne jagen, fühlt man sich im weiteren Verlauf mehr an Front Line Assembly, Leather Strip & Tyske Ludder erinnert. Das Album enthält alles was es braucht um ein gutes EBM/Electro-Industrial-Album abzuliefern und weist nur wenige Schwächen auf. Der Mix könnte etwas besser sein und die Shouts tragen hier und da zu dick auf, doch das sind in Anbetracht der geballten Ladung elektronischer Kampfkraft nur Kleinigkeiten. Respekt für dieses gelungene Machwerk, man kann somit nur hoffen, dass dieses Projekt auch mal auf der europäischen Bühne zu sehen sein wird!
Lieblingstrack: Harsh Reality
Bewertung: 9/10
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