Release: 2019
Homepage: https://www.facebook.com/6thcircle666/
Es liegt heut zu Tage ein bunter elektronischer Dschungel aus Künstlern diverser Stilrichtungen vor, so dass es schwer wird den Überblick zu behalten. Zudem ist es mittlerweile eine Seltenheit geworden, dass ein Künstler durch einen bestimmten Ausdruck oder einer eigenen Intensität hervor sticht, nachdem vieles bereits hundertfach durchgekaut wurde. 6th Circle macht jedoch bereits auf den ersten Blick einen besonderen, andersartigen Eindruck. Dabei handelt es sich um das Musik-Projekt von Matt Auxier, einem nordamerikanischen Musiker welcher in Ohio, USA, ansäßig ist und es sich mit seinem Musikprojekt zur Aufgabe gemacht hat satanische Alüren elektronisch-tanzbar umzusetzen. Dies macht einem sowohl das Bandlogo als auch das Album-Cover recht schnell deutlich. Der Künstler hält sich noch stark bedeckt und veröffentlichte sein Debut-Album The Third Estate kürzlich über das kalifornische Underground-Label Sentient Ruin Laboratories, welches in erster Linie extreme Metal-Auskopplungen sowie Dark Ambient-Veröffentlichungen heraus bringt. Falls noch niemand etwas von diesem Künstler oder Projekt gehört hat, nicht wundern: Normalerweise ist Matt Metal-Gitarrist und arbeitet erst seit letztem Jahr an elektronischer Musik. Somit hat man es hier mit einem eingefleischten Newcomer zu tun, was natürlich entsprechend spannend werden kann! Das Album erschien kürzlich rein digital und beinhaltet zehn Tracks mit einer Gesamtlänge von etwa vierzig Minuten!
Den Anfang macht der Intro-Song "Inquiry" und setzt an mit dunklen, langgezogenen Synth Pads sowie darauf anschließenden noisigen Bassdrums, während dezente Hats und Glitches die Gesamtdynamik überlagern. Der Track liefert bereits zu Beginn eine beklemmende Atmosphäre und ist in etwa vergleichbar mit Auskopplungen von Dive.
Weiter geht es mit wavigen Synth-Leads und dem Song "Unclean". Dieser baut nach kurzer Zeit zusätzlich mit einer düsteren Bassline sowie EBM-lastigen straighten Drumbeats weiter auf. Außerdem ergänzen sich noch ambiente Pads und verzerrte Vocals hinzu. Auf diese Art und Weise erinnert der Track stark an eine Mischung aus Suicide Commando & Vomito Negro. Das weiß durchaus zu gefallen, auch wenn das Mixing streckenweise etwas professioneller hätte ausfallen können. Der Ausdruck und dargebotene Inhalt sind jedoch sehr beeindruckend.
Mit einer straighten FM-getriggerten Bassline setzt abrupt "Satisfy" weiter an. Die rauhen Drum-Elemente, allen voran die noisig verzerrte Snare sorgen für eine brachiale Atmosphäre und dafür, dass der dunkle Touch des Tracks erkennbar rüber kommt. Für ein verträumtes Ambiente sorgen noch im Hintergrund verhallende Pads sowie nachhallende Vocal-Elemente, die sich mit stark verzerrten Ansätzen abwechseln. Der Gesamteindruck fällt äußerst authentisch und überzeugend aus!
Mit einigen lang gestreckten Industrial-Glitches setzt "Hostile Takeover" weiter an, bis nach kurzer Zeit tanzbare Drumbeats sowie dezente Bass-Synths einen komplexen Dark EBM-Song daraus formen. Die Vocals kommen teilweise Vocoder-getriggert als auch stärker verzerrt zur Geltung und gliedern sich gut in den düsteren Gesamt-Mix ein. Zum Mittelteil kommen noch einige creepy Pads zum Einsatz und sorgen so für eine gespenstische Stimmung. Auch dieser Song ist sehr schön anzuhören und überzeugt durch seinen verquer kreativen Ansatz. Hat was von einer Mischung aus Youth Code & Fix8:Sed8.
Brachial EBM-lastig geht es weiter mit "Say No To Jesus". Bei diesem kritischen Track werden politische Sound Samples kombiniert mit komplex anmutenden Synth-Sequenzen und knalligen, jedoch gemächlichen Drumbeats. Positiv sticht hier vor Allem hervor wie mit Filtern und unterschiedlichen Tonalitäten gespielt wird. Der Track kommt ganz ohne Vocals aus und weiß durch seine klangliche Vielfalt und den integrierten Oldschool-Ansatz zu überzeugen.
Die zweite Hälfte beginnt mit "Taking Us Down" und einer rapiden EBM-Bassline, die eine schöne Klangfarbe mit sich bringt. Passend dazu ergänzen sich Wave-lastige Pads, rapide Lead-Sequenzen sowie coole und vielfältige Vocal-Elemente. Der Track lässt Einem kaum Zeit zum Atmen und arrangiert sich harmonisch und tonal gekonnt aufbauend auf unterschiedliche Facetten elektronischer Klanggestaltung. Ein sehr abwechslungsreicher und komplex inszenierter Track, der auf ganzer Linie zu überzeugen weiß!
Noisig und glitchig geht es mit "Static" deutlich brachialer weiter. Eine schroffe Industrial-Nummer, die mit hart verzerrten Vocal-Shouts afwartet und somit streckenweise in die Harsh Electro-Richtung abdriftet. Hinzu kommen Gitarren-artige Riff-Ansätze als auch ein abgehackt destruktives Arrangement. Ein Track, der in eine bestimmte Sparte fällt und abhängig vom jeweiligen Geschmack ist. Jedoch auch einer der schwächeren auf diesem bis dato sehr gelungenem Album.
Daraufhin geht es mit "Swallow" wieder etwas EBM-lastiger weiter. Die FM-getriggerte Bassline als auch die komplex ansetzenden Drum-Elemente wissen zu gefallen. Zusätzlich kommen noch stark verzerrte Vocals im Hellectro-Stil zum Einsatz und sorgen so für einen guten Bastard, der in seiner dargebotenen Form etwas an Velvet Acid Christ erinnert. Diese Nummer baut sich stückweise immer weiter aus und liefert ein starkes sowie brachial düsteres Klangbild.
"Seed Of Despair" beginnt mit einer detailreich ausgearbeiteten EBM-Bassline sowie einigen Square-lastigen Synth-Pads. Zusätzlich ergänzen sich gemächliche Drum-Ansätze dazu sowie etwas besser verständliche und entspanntere Vocals hinzu. Auch die ansätzenden Gitarren-Riffs und überraschenden klangichen Einflüße sind gelungen. Eine Nummer zum Durchschnaufen und die ein schönes Gesamtbild abliefert.
Den Abschluß dieses Überraschungs-Album macht dann noch die Dark Elecro-Nummer "End Of Days" und spielt mit stark verzerrten klanglichen Elementen, die sich aus Synth-Sequenzen, schroffen Drums und Vocalshouts auseinander setzen. Ein brachiale Mixtur, die einen gekonnten und harten Abschluß passend zu diesem klanglichen Feuerwerk liefert.
Fazit:
Das hier vorliegende Gesamtwerk stellt tatsächlich eine positive Überraschung dar und bereichert die Musikwelt durch einige neue und kreative Elemente. Matt Auxier aka 6th Circle hat es mit seinem Debut-Album tatsächlich geschafft einen Geheimtipp zu liefern, der sich mit allen Wassern gewaschen hat. Die unscheinbar wirkende Cover-Optik sowie die Tatsache, dass es sich bei The Third Estate um einen rein digitalen Release handelt, lassen das Album evtl. etwas leicht untergehen. Doch es sollte in keinster Weise unterschätzt werden. Zum Einen finden sich hier Elemente die deutlich an einen düsteren, belgischen EBM/Industrial-Stil wie Dive, Vomito Negro & Suicide Commando erinnern, jedoch auch an Dark Electro-Acts wie Skinny Puppy, Velvet Acid Christ & Fix8:Sed8. Das Album ist allemal eine Empfehlung wert und weiß trotz oder gerade wegen seiner Ecken und Kanten zu überzeugen. Der ein oder andere Song ist etwas schwach abgemischt, der auf dem Gesamtwerk abgelieferte Ausdruck ist jedoch mehr als überzeugend. Schönes Teil!
Lieblingstrack: Satisfy
Bewertung: 9/10
Weiter geht es mit wavigen Synth-Leads und dem Song "Unclean". Dieser baut nach kurzer Zeit zusätzlich mit einer düsteren Bassline sowie EBM-lastigen straighten Drumbeats weiter auf. Außerdem ergänzen sich noch ambiente Pads und verzerrte Vocals hinzu. Auf diese Art und Weise erinnert der Track stark an eine Mischung aus Suicide Commando & Vomito Negro. Das weiß durchaus zu gefallen, auch wenn das Mixing streckenweise etwas professioneller hätte ausfallen können. Der Ausdruck und dargebotene Inhalt sind jedoch sehr beeindruckend.
Mit einer straighten FM-getriggerten Bassline setzt abrupt "Satisfy" weiter an. Die rauhen Drum-Elemente, allen voran die noisig verzerrte Snare sorgen für eine brachiale Atmosphäre und dafür, dass der dunkle Touch des Tracks erkennbar rüber kommt. Für ein verträumtes Ambiente sorgen noch im Hintergrund verhallende Pads sowie nachhallende Vocal-Elemente, die sich mit stark verzerrten Ansätzen abwechseln. Der Gesamteindruck fällt äußerst authentisch und überzeugend aus!
Mit einigen lang gestreckten Industrial-Glitches setzt "Hostile Takeover" weiter an, bis nach kurzer Zeit tanzbare Drumbeats sowie dezente Bass-Synths einen komplexen Dark EBM-Song daraus formen. Die Vocals kommen teilweise Vocoder-getriggert als auch stärker verzerrt zur Geltung und gliedern sich gut in den düsteren Gesamt-Mix ein. Zum Mittelteil kommen noch einige creepy Pads zum Einsatz und sorgen so für eine gespenstische Stimmung. Auch dieser Song ist sehr schön anzuhören und überzeugt durch seinen verquer kreativen Ansatz. Hat was von einer Mischung aus Youth Code & Fix8:Sed8.
Brachial EBM-lastig geht es weiter mit "Say No To Jesus". Bei diesem kritischen Track werden politische Sound Samples kombiniert mit komplex anmutenden Synth-Sequenzen und knalligen, jedoch gemächlichen Drumbeats. Positiv sticht hier vor Allem hervor wie mit Filtern und unterschiedlichen Tonalitäten gespielt wird. Der Track kommt ganz ohne Vocals aus und weiß durch seine klangliche Vielfalt und den integrierten Oldschool-Ansatz zu überzeugen.
Die zweite Hälfte beginnt mit "Taking Us Down" und einer rapiden EBM-Bassline, die eine schöne Klangfarbe mit sich bringt. Passend dazu ergänzen sich Wave-lastige Pads, rapide Lead-Sequenzen sowie coole und vielfältige Vocal-Elemente. Der Track lässt Einem kaum Zeit zum Atmen und arrangiert sich harmonisch und tonal gekonnt aufbauend auf unterschiedliche Facetten elektronischer Klanggestaltung. Ein sehr abwechslungsreicher und komplex inszenierter Track, der auf ganzer Linie zu überzeugen weiß!
Noisig und glitchig geht es mit "Static" deutlich brachialer weiter. Eine schroffe Industrial-Nummer, die mit hart verzerrten Vocal-Shouts afwartet und somit streckenweise in die Harsh Electro-Richtung abdriftet. Hinzu kommen Gitarren-artige Riff-Ansätze als auch ein abgehackt destruktives Arrangement. Ein Track, der in eine bestimmte Sparte fällt und abhängig vom jeweiligen Geschmack ist. Jedoch auch einer der schwächeren auf diesem bis dato sehr gelungenem Album.
Daraufhin geht es mit "Swallow" wieder etwas EBM-lastiger weiter. Die FM-getriggerte Bassline als auch die komplex ansetzenden Drum-Elemente wissen zu gefallen. Zusätzlich kommen noch stark verzerrte Vocals im Hellectro-Stil zum Einsatz und sorgen so für einen guten Bastard, der in seiner dargebotenen Form etwas an Velvet Acid Christ erinnert. Diese Nummer baut sich stückweise immer weiter aus und liefert ein starkes sowie brachial düsteres Klangbild.
"Seed Of Despair" beginnt mit einer detailreich ausgearbeiteten EBM-Bassline sowie einigen Square-lastigen Synth-Pads. Zusätzlich ergänzen sich gemächliche Drum-Ansätze dazu sowie etwas besser verständliche und entspanntere Vocals hinzu. Auch die ansätzenden Gitarren-Riffs und überraschenden klangichen Einflüße sind gelungen. Eine Nummer zum Durchschnaufen und die ein schönes Gesamtbild abliefert.
Den Abschluß dieses Überraschungs-Album macht dann noch die Dark Elecro-Nummer "End Of Days" und spielt mit stark verzerrten klanglichen Elementen, die sich aus Synth-Sequenzen, schroffen Drums und Vocalshouts auseinander setzen. Ein brachiale Mixtur, die einen gekonnten und harten Abschluß passend zu diesem klanglichen Feuerwerk liefert.
Fazit:
Das hier vorliegende Gesamtwerk stellt tatsächlich eine positive Überraschung dar und bereichert die Musikwelt durch einige neue und kreative Elemente. Matt Auxier aka 6th Circle hat es mit seinem Debut-Album tatsächlich geschafft einen Geheimtipp zu liefern, der sich mit allen Wassern gewaschen hat. Die unscheinbar wirkende Cover-Optik sowie die Tatsache, dass es sich bei The Third Estate um einen rein digitalen Release handelt, lassen das Album evtl. etwas leicht untergehen. Doch es sollte in keinster Weise unterschätzt werden. Zum Einen finden sich hier Elemente die deutlich an einen düsteren, belgischen EBM/Industrial-Stil wie Dive, Vomito Negro & Suicide Commando erinnern, jedoch auch an Dark Electro-Acts wie Skinny Puppy, Velvet Acid Christ & Fix8:Sed8. Das Album ist allemal eine Empfehlung wert und weiß trotz oder gerade wegen seiner Ecken und Kanten zu überzeugen. Der ein oder andere Song ist etwas schwach abgemischt, der auf dem Gesamtwerk abgelieferte Ausdruck ist jedoch mehr als überzeugend. Schönes Teil!
Lieblingstrack: Satisfy
Bewertung: 9/10
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