Release: 2019
Homepage: http://kontravoid.com/
Cameron Findley ist ein begnadeter Musiker und Sound Producer aus Toronto, Kanada, welcher mittlerweile in Berlin lebt und mit seinem Projekt Kontravoid zu Beginn diesen Jahrzehnts den Zahn der Zeit getroffen hat. Sein gleichnamiges Debut-Album ebnete einen schönen Spagat zwischen der zum hieisigen Zeitpunkt anwachsenden Cold Wave-Welle sowie einer technoiden EBM-Variante. Nachdem es nun ca. 5 Jahre ruhig um den Künstler wurde, veröffentlichte dieser kürzlich bei Fleisch sein zweites Album Too Deep. Die Stilistik lässt sich bestenfalls als eine Mischung zwischen Qual & Statiqbloom beschreiben und er durfte auch bereits mit Acts wie Boy Harsher & Schwefelgelb durch Nordamerika und Europa touren. Außerdem arbeitet er zusammen mit Holly Dodsen an einem Synth Pop Side Projekt Namens Parallels mit welchem Cameron ebenfalls einige Releases verzeichnen durfte. Auch bei Too Deep steht abermals Qualität vor Quantität, denn auf dem Longplayer befinden sich gerade mal acht neue Tracks mit einer Spieldauer von insgesamt ca. fünfunddreißig Minuten. Man darf somit gespannt sein, was der maskierte Künstler aus Übersee wohl diesmal zu bieten hat.
Es geht überraschend und höchst Industrial-lastig los mit "Open The Wound". Der Track baut von Beginn an auf harte Noises und Glitches und legt einen verzerrten Beat an den Tag. Die unruhige Nummer erschließt sich zunächst nicht ganz und ist recht gewöhnungsbedürftig, wirkt dabei streckenweise gar störend. Die kalt und clean gesprochenen Vocals bieten einen eigensinnigen Kontrast zum Instrumental-Teil. Auf diese Art erinnert die Nummer an eine Mischung zwischen Statiqbloom & Haus Arafna.
Nach dieser harten Klangtortur geht es weiter mit etwas mehr Struktur, als sich ein straighter Beat mit einer aggressiven und bedrohlichen EBM Bassline vermengt. Die Vocals kommen cool rüber und beinhalten einen satten Flow. Darüber hinaus wissen vor Allem Kickdrum und snappy Snare zu überzeugen. Melodiöse Anteile erfährt der Hörer während der Breaks als weitläufige Synth Leads dem Gesamtmix mehr Volumen verleihen. Coole Oldschool Nummer!
Mit zischenden und verspielten Sequenzen geht es weiter mit dem Detune-lastigen Track "So It Seems" und rauher Tonalität. Dieser Song entpuppt sich schnell als eine Art Dark Techno-Nummer, bei der ein hohes Maß an Experimentierfreude im Rahmen düsterer Soundkulisse gegeben ist. Hier fetzen unterschiedliche Drum-Elemente, während ein monotones Arrangement für einen Floorstomp-tauglichen Gesamtmix sorgen. Auch dabei kommen wieder klare, nachhallende Geister-artige Vocals passend zur Geltung.
Der gleichnamige Albumtrack beginnt mit einigen Breakbeats und Wave-lastigen Sequenz-Anteilen, während sich melodiöse Synth Pads atmosphärisch hinzu ergänzen. Dieser Song stellt einen schönen Mix unterschiedlicher Stilistiken dar und liefert ein abwechslungsreich und stilvoll gestaltetes Arrangement. Vor Allem die Bass-lastigen Sequenzen in Kombination mit einsetzenden Bell-Klängen wissen gut zu überzeugen. Beste Nummer bisher!
Die zweite Nummer beginnt mit "Never Alone" und einigen rapiden Drumbeats, während nachhallende Synth-Wave-Elemente sowie melodische Leads hinzu stoßen. Ein klarer Reverb-lastiger Gesang bei dem sich Kat Duma als Gast-Sängerin beteiligen durfte, kommt ebenfalls stark zur Geltung und stellt in Anbetracht des Gesamtmixes eine schöne Cold Wave-Nummer dar. Auch hier variieren abermals unterschiedliche Tonalitäten sowie verspielte Synth-Elemente.
"Cost Of Life" beginnt zunächst mit melodischen Klangflächen und legt daraufhin mit einigen Hats und weitschweifigen Wave-Leads nach. So richtig Fahrt nimmt der Song auf als fetzige Drumbeats sowie hochtönige Melodien den Ton angeben. Die Kombination aus Pads, Sequenzen und Leads ist wunderschön inszeniert und wird von klar gesprochenen Vocals ergänzt. Eine Nummer, die von Anfang bis Ende unter die Haut geht und alles richtig macht.
Daraufhin folgt mit "Distress" eine etwas langsamere und dumpfe Nummer, bei der vor Allem der Kickdrum-Snare-Wechsel gut knallt. Zusätzlich wird der Track ergänzt durch chorale Synth-Pads und stark Reverb-lastige Vocals, welche das Gesamtbild recht verwunschen erscheinen lassen. Eine äußerst melancholische und nachdenkliche Nummer, deren Message gelungen zur Geltung kommt und ein rundes Klangbild abliefert.
Den Abschluß dieses kurzen Albums macht daraufhin noch "10,000 Voices", dessen Name Programm ist da hier eine Menge choraler Anteile zur Geltung kommen und sich überlagern, während zusätzlich einige Hats und Leads das Ambiente verstärken. Eine deutlich entspanntere und atmopshärische Outro-Nummer als der Beginn von Too Deep zunächst vorgab.
Fazit:
Das zweite Album von Kontravoid stellt ein äußerst abwechslungsreiches Gesamtwerk dar und bietet eine Menge hörbarer Einflüße und Stilistiken. Anfänglich kann man bei Too Deep recht skeptisch sein, denn die zunächst verzerrten und doch recht disharmonischen Klänge wissen ausgehend von der Erwartungshaltung leicht zu verstören. Das Album wird im weiteren Verlauf jedoch zunehmend melodischer und ambienter und sorgt mit einigen Tracks für ein ruhiges und melancholisches Gemüt. Die aufgenommenen Songs sind ebenfalls allesamt authentisch und stellen einen schönen Crossover bekannter dunkelelektronischer Stilistiken dar. Darüber hinaus ist auch der Mix gelungen und vor Allem die gesanglichen Anteile wissen zu überzeugen. Ein schönes und kurzweiliges Gesamtwerk, bei dem für jeden etwas dabei sein könnte.
Lieblingstrack: Cost Of Life
Bewertung: 8/10
Der gleichnamige Albumtrack beginnt mit einigen Breakbeats und Wave-lastigen Sequenz-Anteilen, während sich melodiöse Synth Pads atmosphärisch hinzu ergänzen. Dieser Song stellt einen schönen Mix unterschiedlicher Stilistiken dar und liefert ein abwechslungsreich und stilvoll gestaltetes Arrangement. Vor Allem die Bass-lastigen Sequenzen in Kombination mit einsetzenden Bell-Klängen wissen gut zu überzeugen. Beste Nummer bisher!
Die zweite Nummer beginnt mit "Never Alone" und einigen rapiden Drumbeats, während nachhallende Synth-Wave-Elemente sowie melodische Leads hinzu stoßen. Ein klarer Reverb-lastiger Gesang bei dem sich Kat Duma als Gast-Sängerin beteiligen durfte, kommt ebenfalls stark zur Geltung und stellt in Anbetracht des Gesamtmixes eine schöne Cold Wave-Nummer dar. Auch hier variieren abermals unterschiedliche Tonalitäten sowie verspielte Synth-Elemente.
"Cost Of Life" beginnt zunächst mit melodischen Klangflächen und legt daraufhin mit einigen Hats und weitschweifigen Wave-Leads nach. So richtig Fahrt nimmt der Song auf als fetzige Drumbeats sowie hochtönige Melodien den Ton angeben. Die Kombination aus Pads, Sequenzen und Leads ist wunderschön inszeniert und wird von klar gesprochenen Vocals ergänzt. Eine Nummer, die von Anfang bis Ende unter die Haut geht und alles richtig macht.
Daraufhin folgt mit "Distress" eine etwas langsamere und dumpfe Nummer, bei der vor Allem der Kickdrum-Snare-Wechsel gut knallt. Zusätzlich wird der Track ergänzt durch chorale Synth-Pads und stark Reverb-lastige Vocals, welche das Gesamtbild recht verwunschen erscheinen lassen. Eine äußerst melancholische und nachdenkliche Nummer, deren Message gelungen zur Geltung kommt und ein rundes Klangbild abliefert.
Den Abschluß dieses kurzen Albums macht daraufhin noch "10,000 Voices", dessen Name Programm ist da hier eine Menge choraler Anteile zur Geltung kommen und sich überlagern, während zusätzlich einige Hats und Leads das Ambiente verstärken. Eine deutlich entspanntere und atmopshärische Outro-Nummer als der Beginn von Too Deep zunächst vorgab.
Fazit:
Das zweite Album von Kontravoid stellt ein äußerst abwechslungsreiches Gesamtwerk dar und bietet eine Menge hörbarer Einflüße und Stilistiken. Anfänglich kann man bei Too Deep recht skeptisch sein, denn die zunächst verzerrten und doch recht disharmonischen Klänge wissen ausgehend von der Erwartungshaltung leicht zu verstören. Das Album wird im weiteren Verlauf jedoch zunehmend melodischer und ambienter und sorgt mit einigen Tracks für ein ruhiges und melancholisches Gemüt. Die aufgenommenen Songs sind ebenfalls allesamt authentisch und stellen einen schönen Crossover bekannter dunkelelektronischer Stilistiken dar. Darüber hinaus ist auch der Mix gelungen und vor Allem die gesanglichen Anteile wissen zu überzeugen. Ein schönes und kurzweiliges Gesamtwerk, bei dem für jeden etwas dabei sein könnte.
Lieblingstrack: Cost Of Life
Bewertung: 8/10
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