24.02.2020

SDH - Against Strong Thinking


Genre: Dark Wave, Synth Wave, EBM, Cold Wave, Minimal Electro
Release: 2020

Italien ist in den letzten Jahren als eine ziemlich starke Wave-Nation aufgeblüht und scheint auch nach wie vor immer weiter zu wachsen. Erst kürzlich wurden wieder einige neue Alben namhafter Acts veröffentlicht, welche sich definitiv sehen und hören lassen können. Darüber hinaus konnten diverse Bands auch hier zu Lande immer wieder auf Konzerten und Festivals bestaunt werden! Ein noch relativ junges Projekt ist SDH (Semiostic Department Of Heteronyms), welche sich aus dem Duo Sergi Alejandre & Andrea Pérez zusmmansetzt, welche seit einigen Jahren hauptsächlich durch die Neofolk/Ethereal-Band Wind Atlas an Bekanntheitsgrad gewinnen konnten. Mit SDH schlagen sie seit wenigen Jahren nun andere Wege ein und veröffentlichten ein anmutiges Debut-Album mit Allem was dazugehört um Waver-Herzen höher schlagen zu lassen. Against Strong Thinking lautet nun der Titel der zweiten Scheibe und bietet mit sechs neuen Tracks und knapp über fünfundzwanzig Minuten Laufzeit einen relativ kurzen Spaß. Doch Qualität geht bekanntlich vor Quantität, so darf man sich überraschen lassen was die beiden Protagonisten aus Bella Italia wohl nun zu bieten haben. die Platte erscheint nach wie vor beim Post Punk-Label Avant! und ist digital wie auch auf Vinyl erhältlich!

Den Anfang macht "Suffer" mit lieblich, atmosphärischen Klängen und schönen Synth-Sequenzen in moderatem Tempo. Das Arrangement ist klassisch gewählt und die weiblichen Gesangseinlagen sind wunderschön in Szene gesetzt. Zur Mitte hin bekommt man als Hörer noch einige dumpfe Lead-Melodien sowie weitere raffinierte Synth-Elemente zu hören. Ein durch und durch wunderschöner Track!
"No Miracles" beginnt daraufhin mystisch und effektreich, kurz bevor eine fulminante Bassline und aggressive Beats den Ton angeben. Hier gesellt sich ebenfalls noch eine große Portion EBM hinzu, während weitflächige Pads im Hintergrund einen atmosphärischen Klangteppich aufbereiten. Hinzu kommen noch einige imposante Simmons Drum-Effekte sowie ein bedrohlicher Sprach-Gesang aus einer wunderschönen weiblichen Stimmlage heraus. Ein Song, der durch und durch unter die Haut geht und in seiner Aufmachung sogar etwas an Rue Oberkampf erinnert.
Mit einigen Stereo-Effekten und einer weiteren recht EBM-lastigen Synth-Sequenz legt "Your Next Story" in straightem Tempo und mit minimalistischen Beats nach. Auch hier variieren die Gesänge abermals und ergänzen überraschend einen leichten Distortion-Effekt hinzu, während im Hintergrund melancholische Synth-Pads und ereignisreiche FX-Klänge den Gesamtmix abrunden. Das Ganze ist sehr kreativ in Szene gesetzt.
"Four Arms" spielt mit starken Delay-Effekten und sprunghaften Synth-Passagen. Einige hochtönige Melodien sowie eingängige Sequenzen gehen gut ineinander über und sind gesamtheitlich gekonnt abgemischt. Dieser Song beinhaltet eine hohe Frequenzbandbreite und sorgt mit minimalistischen Breakbeats für einen groovigen Synth Wave-Track. Die Gesangseinlagen werden hier wiederum etwas weicher und in stilvoller Melancholie nach vorne getragen.
Mit "You Pt. 12" wird ein sehr Tieftonlastiger und schwerer Cold Wave-Track zur Geltung gebracht. Hier findet sich eine dunkle Bassline, düstere Gesangeinlagen und schwurbelnde Synth-Effekte wieder. Hinzu kommen einfallsreiche und melodische Synth-Sequenzen, so dass die gesamte Nummer sich ganzheitlich in tollem Einklang entfaltet!
Darauf folgt mit "Poem Against Strong Thinking" zum Abschluß noch eine schöne Dark Wave-Nummer mit orchestralen Klangflächen, anmutigen Synth-Melodien, wunderschön verträumten Gesängen sowie stilvoll inszenierte Drumloops und Bass-Sequenzen. Alles einheitlich, harmonisch und absolut fantastisch!

Fazit:
Man staut nicht schlecht nach dem Hören dieses kurzen Album, wie viel Facettenreichtum eine Band in so kurzer Zeit aus sich heraus holen kann. SDH präsentieren mit ihrem zweiten Semi-Longplayer, dass sie eine Wave-Band sind, die sich mit allen Wassern gewaschen hat. Zum Einen hat man die wunderschön inszenierten Instrumental-Anteile, die sich kombinatorisch hervorragend zusammensetzen und ein wahres Harmonie-Spektakel liefern. Zum Anderen ist der wunderschöne Gesang der bezaubernden Andrea faszinierend und variationsreich zur Geltung gebracht. Jeder Song stellt ein Meisterwerk für ich da und alles in Allem macht diese Platte von vorn bis hinten alles perfekt. Hinzu kommt noch ein grandioser Gesamtmix und ein stimmiger Eindruck! Absolute Pflichtempfehlung!

Lieblingstrack: No Miracles

Bewertung: 10/10

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen