Genre: Dark Wave, Dark Pop, Synth Pop, Synth Wave
Release: 2020
Es gibt einen neuen Stern am Wave-Himmel, dieser nennt sich Promenade Cinema und stammt aus Sheffield, UK. Bands dieser Richtungen fanden sich in den letzten Jahren hauptsächlich aus Frankreich, Deutschland und Italien. Umso schöner, wenn auch mal aus Great Britain frischer Wind hierhin segelt. Das Projekt setzt sich zusammen aus dem Duo Dorian Cramm & Emma Barson und veröffentlichte kürzlich mit Exit Guides das zweite Studio-Album. Die noch relativ jungen Musik-Enthusisasten haben sich in den letzten fünf Jahren langsam heran getastet und konnten bereits mit ihrem letzten Album Living Ghosts vor zwei Jahren aufsehen erregend überzeugen. Musikalische Qualität wird bei diesem Projekt mindestens genauso groß geschrieben wie visuelle Ästhetik. Das Album erscheint erneut bei Maori Music Publishing und beinhaltet übersichtliche acht Tracks mit einer Gesamtspieldauer von knapp über vierzig Minuten. Da man von guter Musik nie genug hören kann wird es Zeit auch dieses Gesamtwerk mal genauer unter die Lupe zu nehmen!
Es geht los mit "The Arch House" und schönen, leicht dröhnenden Bass-Synths sowie gemächlichen Drumbeats. Der Gesang tritt äußerst vulominös und anmutig elegant in Erscheinung. Instrumentell ergänzen sich zusätzlich noch einige verspielte Effekte sowie weitläufige Wave Pads hinzu. Gesanglich wird hier ganz große Dark Pop-Kunst im Stile von Black Nail Cabaret geliefert. Auch die wunderschön inszenierten Orchestral-Spielereien kommen gelungen zur Geltung. Ein klasse Einstieg!
Weiter geht es mit "Cold Fashion" und einigen schönen Bass-Sequenzen sowie deutlich rapideren Drumloops. Der Gesang erfährt hier einen starken Chorus sowie eine hellere Tonlage. Zudem kommen noch einige atmosphärische Lead- und Pad-Elemente hinzu, die für einen gelungen tanzbar treibenden Electro Pop-Song sorgen. Das Arrangement ist klassisch und der Mix weiß überaus gut zu überzeugen. Auch diese Nummer geht unter die Haut ist sehr schön anzuhören!
"Nothing Noveau" beginnt zunächst äußerst ambient und atmosphärisch und vereint dabei orchestrale sowie chorale Elemente. Verträumt schlendern einige Bell-Klänge im Hintergrund, während sich die Nummer gemächlich weiter entwickelt. Äußerst epochal klingen sodann die symphonischen Klangflächen neben den anmutigen Drumbeats. Auch diese Nummer vereint abermals wunderschönen Dark Wave mit gekonnt inszeniertem Synth Pop und geht auf seine melancholische Art und Weise durchgängig aufs Herz. Wunderschön!
Darauf folgt mit "Passions In The Back Room" eine deutlich düsterer und nachdenklich klingender Track. Nach einigen Bass-lastigen Sequenzen sowie mysteriösen Drum-Effekten kommt überraschenderweise der männliche Gesang von Dorian hervorragend zum Tragen. Dieser wechselt sich bei einem sich aufbäumenden Refrain ebenfalls vulominös ausgezeichnet mit Emma's zauberhafter Stimme ab. Auch dieses Stück baut sich etappenweise auf, ist symphonisch anmutig inszeniert und hervorragend abgemischt. Zauberhaft!
Mit sanften Piano-Klängen legt "Memoirs On Glass" weiter nach und sorgt zu Beginn für eine ordentliche Verschnaufpause. Musikalisch klingen die Akkorde abermals wunderschön, während sich ein langsam anschleichender Clubbeat im Hintergrund hinzu ergänzt. Die Nummer wirkt sehr klassisch und weiß auch mit den sich hinzu ergänzenden Gesängen zu überzeugen. Bei diesen Protagonisten handelt es sich um leidenschaftliche Vollblutmusiker, die sich wunderbar ergänzen, was spätestens durch diesen Song jedem klar sein sollte. Ein wundervoll inszenierter Dark Classic Track, der unter die Haut geht!
Danach wird es mit "She's An Art" wieder ordentlich fetzig. Ein schneller und tanzbarer Beat ergänzt sich durch treibende Synth Wave-Sequenzen und halb gesprochenem Gesang in anmutiger Tonlage. Die Nummer macht nun einen Zeitsprung in den New Wave der 1980er und weiß auch in Kombination mit den einsetzenden Lead-Melodien und verspielten Effekt-Einlagen fabelhaft zu überzeugen. Wirklich toll!
Mit melodischen Synth-Sequenzen und verträumten Wave-Pads setzt daraufhin "After The Party, It's Over" weiter nach, während Emma's Gesang einen in seinen Bann zieht. Musikalisch wird hier auf gediegene Weise ebenfalls erneut ganz großes Kino geboten und der Hörer zum Zuhören der Lyrics deutlich angeregt. Zur Mitte hin finden sich symphonische Klangflächen und atmosphärische Klänge wieder. Eine durchgehend ambiente Nummer, welche den Hörer in einen verträumt melancholischen Geisteszustand führt.
Den Abschluß dieses Meisterwerk übernimmt daraufhin noch "Fading In The Arcade", der allein durch die treibende Bassline seinem Namen alle Ehre macht. Hier kommen neben starken Synth Wave-Ansätzen wieder nachdenkliche und leicht Geister-artige Gesangseinlagen zum Tragen. Die Tonalität und der Mix sind erneut klasse und der Song bäumt sich vor Allem zur Mitte hin nochmal ordentlich auf und vereint alles was dieses klasse Projekt ausmacht. Faszinierend und wunderschön zugleich!
Fazit:
Das leider noch nicht ganz so bekannte Projekt mit dem Namen Promenade Cinema sollte man ganz klar im Auge behalten und sich auch nicht entgehen lassen. Das zweite Album Exit Guides beweist dies alle mal und setzt zum Debut-Album Living Ghosts, vor zwei Jahren, noch ordentlich einen drauf! Dieser Release sprüht nur so vor Faszination und zieht den Hörer von Anfang bis Ende in seinen Bann. Jeder Track hat seinen ganz eigenen Charme sowie seinen eigenen Charakter und das Ganze lässt sich auch nicht ohne Weiteres in eine Schublade stecken. Mit jedem Track verliebt man sich immer mehr in dieses Projekt und vor Allem in dieses Album und ehrlich gesagt, kann man gar nicht genug davon kriegen! Das Album ist perfekt, es ist ein Meisterwerk und es beinhaltet nichts was man daran kritisieren könnte! Weltklasse!
Lieblingstrack: The Arch House
Bewertung: 10/10
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