02.09.2020

Dawn Of Ashes ‎– The Antinomian


Genre: EBM, Harsh Electro, Industrial
Release: 2020

Kristof Bathory ist ein talentierter und begnadeter Musiker, welcher die Herzen düsterer Electro- & Industrial-Fans bereits seit 15 Jahren höher schlagen lässt. Mit seinem überaus erfolgreichen Projekt Dawn Of Ashes traf der Künstler Mitte der 2000er den Zahn der Zeit und ließ eine ganze Band daraus entstehen. Stilistisch stark im Hellectro / Harsh Electro angesiedelt, entwickelte sich das Projekt immer mehr in Richtung blackened Industrial Metal, um mit der neuesten Veröffentlichung im letzten Jahr wieder zurück zu den Hellectro-Wurzeln zu gelangen. Kaum ist ein Jahr vergangen, schon steht mit The Antinomian das bereits neunte Studio-Album im Regal und soll sogar vermehrt die EBM-Richtung einschlagen. Darüber hinaus gab es auch einen Wechsel von Metropolis zum kanadisch renomierten Underground-Label Artoffact Records. Die Cover-Optik liefert erneut ein aggressiv-düsteres Gesamtbild und das Album selbst beinhaltet zehn neue Tracks mit einer Gesamspieldauer von knapp vierzig Minuten. Man darf also gespannt sein, was der diabolische Künstler nun diesmal zu bieten hat.

Mit "Pawns Of The Wretched" geht es von Beginn an mit einer treibenden Bassline und straighten Drumbeats zur Sache, während nach kurzer Zeit rauhe Vocal-Shouts und sphärische Lead-Synths den Track weiter nach vorne treiben. Das Ganze ist außerordentlich gut abgemischt und liefert ein wunderschön inszeniertes Gesamtbild zu dem sich noch weitere Synth-Sequenzen und eine hervorragende Atmosphäre hinzu ergänzen.
Weiter geht es mit "Sleep Paralysis" und einer nicht weniger bedrohlichen Bassline. Der Beat gewinnt zudem noch etwas an Geschwindigkeit und das Ganze nimmt schon ordentliche EBM-Strukturen an. Hinzu kommen noch wunderbar inszenierte Vocal-Shouts, die perfekt ins gesamte Klangbild passen und geniale Tonalitäts-Sprünge hinzu ergänzen. Ein wahnsinnig guter Song, der von Anfang bis Ende zu überzeugen weiß.
Auch "Blood Of The Titans" sorgt durch eine schön inszenierte Bass-Sequenz für eine düstere Atmosphäre, während sich weitere Elemente eher moderat und gemächlich ins Arrangement ergänzen. Die Drumbeats erinnern dabei vertraut an vergangene Veröffentlichungen des Projekts. Einen wahnsinnig tollen Clue stellt jedoch vor allem die sich zusätzliche darüber layernde zweite Sequenz zur Mitte hin dar. Auch die im Hintergrund verhallenden Gitarren-Riffs wirken passend und erinnern an FLA-Tracks Mitte der 1990er. Eine tolle Nummer!
"Dried Up" beginnt mit sphärischen Pads und leise nachhallende Bell-Klänge. Nach kurzer Zeit ergänzen sich jedoch stimmige Breakbeats und Distortion-behaftete Gitarren-Riffs hinzu. Die Nummer ist eher gemächlich Industrial-lastig und lässt den Hörer ein wenig durchschnaufen. Auch hier kommen die düster verzerrten Vocals und zusätzlich dazu passende Sound-Effekte gut zur Geltung.
Einen kurzen Filler stellt "Anatomy Of The Soul" dar, bei dem hauptsächlich noisig atmosphärische Effekte und Samples den Hörer umschließen. Jedoch gibt es zur Mitte hin einen Stilbruch durch eine treibende Sequenz und clubbige Drumbeats, begleitet von einigen Sprach-Samples.
Dies ebnet die Bahn für "Straight To The Core", welcher, wie der Name schon sagt, ziemlich fette Drumbeats mit treibenden Bass-Synths und hervorragend detuneten Synth-Effekten kombiniert. Zur Mitte hin gibt es neben spielerischen Vocal-Einlagen auch erneut noch einige gut umgesetzte Gitarren-Riffs. Auch das wirkt wie ein ziemlich guter Crossover und ist extrem cool inszeniert.
Mit einer EBM-lastigen Synth-Sequenz legt "Follow The Pain" weiter nach. Diese ist tonal ebenfalls ein Ohrenschmaus und liefert in Kombination mit abwechslungsreich inszenierten Drums einen schön tanzbaren Track ab. Die Vocal-Shouts variieren hier zwischen röchelnd gesungen und verzerrt geshoutet, was ebenfalls für eine gelungene organische Dynamik sorgt.
Brachial und martialisch geht es daraufhin mit "Scum Of The Earth" weiter, welcher einige Industrial-Elemente zum Besten gibt, während eine straighte Bass-Sequenz und Sprach-Samples das Ganze abrunden und dadurch ziemlich tanzbar machen. Der Mix ist hier abermals außerordentlich gut und das Arrangement hält durch zusätzliche Synth-Elemente die Spannung Aufrecht. Fett!
EBM-lastig wird es wiederum mit "Mind Prision", bei welchem eine ziemlich coole FM-Synth-Sequenz den Ton angibt, während variationsreich gestaltete Breakbeats und eine hervorragend inszenierte Snare das Ganze abrunden. Zur Mitte hin fährt der Song langsam runter, um dann wieder mit knallharten Shouts Gas zu geben. Wirklich klasse umgesetzt!
Den Abschluß macht "The War Within" mit einer anfänglich äußerst atmosphärisch ambienten Einlage, wobei nach kurzer Zeit knallharte Gitarren-Riffs den Ton angeben. Ein gemächlicher Track, der die demonischen Ansätze der Band nochmal ordentlich präsentiert.

Fazit:
Bei diesem Album kann man einfach nur sagen: Wow! Das Projekt Dawn Of Ashes nimmt den Hörer hier auf einen düsteren Sound-Trip mit, der mit allen Wassern gewaschen ist. Auf Antinomian finden sich kombinatorisch hervorragend umgesetzte Stilmittel von EBM, Harsh Electro, Industrial & Dark Electro und das alles auch noch in einem perfekten Mix. Darüber hinaus schafft das Album es von Anfang bis Ende einen Spannungsbogen aufzubauen und jeder Song macht durchgängig Spaß und weiß zu gefallen. DOA liefern hier ein perfekt inszeniertes Album ab, welches wirklich Potenzial hat das Album des Jahres zu werden! Danke dafür!

Lieblingstrack: Sleep Paralysis

Bewertung: 10/10

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