12.12.2020

Frame Of Mind ‎– Return From The World's End

 Genre: Dark Wave, Electro Rock, Synth Pop
Release: 2020
Homepage: https://www.facebook.com/frameofmindband/

Bei dem Projekt Frame Of Mind handelte es sich ursprünglich um ein Industrial-Duo, welches Anfang der 1990er einen kurzen und knackigen Eindruck hinterließ. Voller Überraschung holte jedoch das renomierte Electro-Label Infacted Recordings Hauptprotagonist Marco Hein und somit auch das komplette Projekt Mitte der 2010er aus der Versenkung. Ab diesem Zeitpunkt änderte sich alles bezüglich der einschlägigen Richtung und Marco Hein veröffentlichte in kürzester Zeit zwei herausragende Alben, welche auch in diesem Blog zu den Highlights des letzten Jahrzehnts gehören. Doch die Story ist noch lange nicht zu Ende, denn die Fortsetzung zum Album des Jahres 2018 mit dem Titel "At The End Of The World" wird nun mit Return From The World's End zwei Jahre später fortgesetzt. Auch diese Veröffentlichung weiß erneut durch ein stilistisch eindrucksvolles Cover-Artwork auf sich aufmerksam zu machen und sorgte für große Vorfreude bei der geneigten Hörerschaft. Der Release beinhaltet elf neue Tracks mit knapp einer Stunde Spielzeit und ist erneut auf CD wie auch digital bei Infacted Recordings erhältlich. Ob es sich dabei jedoch ebenfalls um das Album des Jahres 2020 handelt, muss sich jedoch noch heraus stellen. Man darf sich jedoch sicher sein, dass es erneut ein musikalisch hochqualitativer Genuß sein wird.

Das Album startet mit atmosphärischen Geräuschen und dem Track "Home", welcher in Kooperation mit Pyrroline produziert wurde. Neben einigen Sound Samples und ambient sphärischen Pads geben gemächliche Drumbeats den Rhythmus vor. Sehr schöne weibliche Gesangs-Einlagen sowie melodiös im Hintergrund verhallende Sequenzen sorgen zusätzlich für eine dichte Atmosphäre. Auch die hier und da in Erscheinung tretenden Bass-Synths wissen sehr gut zu gefallen. Ein wirklich schönes Intro!
Deutlich rapider geht es von Beginn an bei "Mislead" zur Sache. Hier sorgen treibende Beats, orchestrale Violin-Pads, verspielte Sequenzen und eindringlich gut gesungene Vocals für eine wunderschön inszenierte Nummer. Der Gesamt-Mix ist herausragend und die Klänge gehen überaus gut ins Ohr. Das Ganze weiß auf ganzer Linie zu gefallen und bringt eine Menge Electro-Facetten zur Geltung!
Weiter geht es mit "Canada" und einigen groovigen Beats sowie schön inszenierten Melodien. Die Rhythmik und die inszenierten Sequenzen laden zum Tanz ein, während die Vocals verschroben stark zur Geltung kommen. Das Ganze rockt auf ganzer Linie und weist vor allem im Refrain eine ordentliche Dynamik auf, so dass es den Hörer durch seine atmosphärische Bandbreite in den Bann zieht! Toller Song!
"Mirror Mirror On The Wall" beginnt mit leisen ambienten Klängen und einigen unheimlich anmutenden Sprach-Samples. Nach kurzer Zeit formt sich daraus eine ordentliche Electro Rock Ballade im orchestralen Gewand, bei der neben starken Drums, tollen Synth-Spielereien, anmutigen Klangflächen sich noch einige kräftige Vocal-Shouts integrieren. Diese Nummer ist wirklich fabelhaft inszeniert und geht durchgehend unter die Haut!
Der nächste Track "Erode" erschien bereits als Single und ließ die Vorfreude bereits höher werden. Dieser beginnt mit Tribal-artigen Drum-Einlagen sowie ambienten Melodien und legt mit einigen facettenreichen Melodien und röchelnd eindringlichen Vocals nach. Die Produktion wurde auch hier großartig zur Geltung gebracht und weiß sich organisch im Rahmen des Arrangements weiter zu entwickeln. Eine durch und durch runde Sache!
Weiter geht es mit "Phoenix From The Ashes" und symphonisch wunderschön inszenierten Klängen, einem rockigen Drumset und vulominös gestaltetem Gesamtmix. Die sich hier und da hinzu ergänzenden melodiösen Einlagen wissen sich ebenfalls gekonnt in den Gesamtmix zu integrieren. Der Track geht durchgehend unter die Haut und auch die hier stärker verzerrten Vocals kommen gelungen zur Geltung. Einfach nur wunderschön!
"Underground" beginnt mit einigen Industrial-Beats und martialischen Einlagen. Das Arrangement bäumt sich stückweise auf und ebnet nach einiger Zeit einen überaus aggressiven Track den Weg, bei dem Vocal-Shouts verzerrt und tolle Melodien klanglich stark zur Geltung kommen. Die Nummer entwickelt sich organisch durchgehend weiter und weiß auf ganzer Linie zu gefallen.
Darauf folgt mit "Counting The Days" eine zunächst vermehrt ambientere Nummer, welche anfänglich auf einige komplexe Synth-Einlagen und Industrial-lastige Beats setzt. Diese Nummer entpuppt sich nach kurzer Zeit als Dark Electro-Track, der mit der Stilrichtung von Fix8:Sed8 vergleichbar ist und ebenfalls überzeugende Facetten zur Geltung bringt. Das ist in sich geschlossen schön anzuhören und überrascht durch andersartige Stilmittel.
Mit "You" kommen zunächst spacigere Klänge und Glitches zur Geltung, welche von Bass-lastigen Melodien und weitläufigen Synth-Klängen fortgeführt werden. Musikalisch ist auch das wieder spektakulär schön umgesetzt, was durch die stark zur Geltung gebrachten Gesangs-Einlagen noch verstärkt wird. Auch diese Nummer ist durch und durch wunderschön zur Geltung gebracht und geht unter die Haut!
"Oblivion" beginnt mit vertraut ambienten Melodien und vielseitigen Klangfacetten. Diese Nummer ist etwas ruhiger und erfüllt den Hörer mit genugtuendem Wohlwollen. Der düstere Gesang steht im Kontrakt zu den hochtönigen Synth-Klängen und alles in allem weiß die Produktion abermals sehr zu überzeugen. Die Rhythmik wirkt hier vermehrt wie eine Begleiterscheinung!
Den Abschluß macht noch "Born To Live, Born To Die" mit einigen Sprach-Samples, anmutigen Piano-Melodien, orchestral symphonischen Samples sowie melancholisch und tief gesungenen Vocals. Eine überaus eindringliche Outro-Nummer, die das Herz und die Seele berührt!

Fazit:
Frame Of Mind hat auch mit seinem neuesten Album nicht an Faszination verloren. Es ist darüber hinaus eindrucksvoll in wie kurzer Zeit sich das Projekt immer wieder selbst neu erfindet und wie viel Liebe fürs Detail Marco Hein hier an den Tag legt. Return From The World's End hat alles was ein gutes Album braucht und weiß durch eine Vielfalt von Stilmittel, wie auch durch eine hochqualitative Produktion zu überzeugen. Das Album macht erneut einen verdammt vertrauten Eindruck, klingt jedoch auf der anderen Seite auch völlig anders als bisher Gehörtes. Der Künstler weiß einen immer wieder zu überraschen und zu beeindrucken und das muss wirklich hoch angerechnet werden. Ein durch und durch tolles Album, welches in keinem CD-Regal fehlen sollte!

Lieblingstrack: Phoenix From The Ashes

Bewertung: 10/10

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